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Einmal im Jahr wird auf dem größten Volksfest der Welt miteinander angestoßen. Ganz klar – die Rede ist vom viel imitierten (aber nie erreichten) Oktoberfest in München!

Letzte Woche hieß es wieder “O’zapft is!” und wir haben zu diesem Anlass 10 überraschende Fakten rund um das feuchtfröhliche Fest für dich zusammengestellt.

 

Unterkünfte in München

1. Es ist kein Bierfest
CROWN

„Waaas? Schock! Wie schrecklich!”, hören wir schon deine Aufregung. Entgegen der allgemeinen Auffassung ist das Oktoberfest – oder die ‚Wiesn‘, wie die Münchner sagen – gar kein Bierfestival, sondern das Jubiläum der Hochzeit zwischen dem bayrischen Kronprinzen Ludwig und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Zu ihren Ehren feierte die königliche Familie 1810 ein großes Volksfest mit Pferderennen, Theater und einem Ball, bei dem kein einziger Tropfen des flüssigen Goldes gereicht wurde!

Erst 1819 wurden die Pferderennen durch Bierbrauer und ihre Buden ersetzt – und noch immer gibt es ein paar tatterige Monarchisten, die ihre Bierkrüge zu Ehren des Königspaares heben, das dieses ganze Spektakel überhaupt erst möglich gemacht hat.

2. Das Oktoberfest schenkt nicht einfach nur Bier aus…

Tausende Bierliebhaber versammeln sich in einem der großen Bierzelte.

Eine weitere Tatsache, die du dir unbedingt merken solltest: Es wird nicht einfach irgendein Bier ausgeschenkt, sondern ausschließlich das sogenannte ‚Oktoberfestbier‘!

Sechs Münchner Brauereien brauen eigens für das Oktoberfest dieses ganz besondere Bier, das dann in den dreizehn riesigen Festzelten ausgeschenkt wird. Solltest du es also wagen, dieses Bier nicht bei seinem korrekten Namen zu nennen, kannst du dir ganz schnell Ärger mit den eifrigen Wirten einhandeln.

3. Es hat auch eine andere Seite…

Ob du es glaubst oder nicht: auf dem Oktoberfest kann man weit mehr als nur Bier trinken. Musik spielt eine große Rolle bei den Feierlichkeiten! Schließlich hat jedes Bierzelt seine eigene Blaskapelle, die mit einem Mix aus Charthits und traditioneller deutscher Humptata-Musik auftritt.

Wenn Schunkeln und Tanzen nicht so dein Ding sind, dann besuche das Armbrustschützenzelt, das unter Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt ist. Dort kannst du dir eine saftige Schweinshaxe genehmigen, das Oktoberfestbier von Paulaner probieren und beim alljährlichen Armbrustwettbewerb deine Fähigkeiten mit Pfeil und Bogen unter Beweis stellen.

4. Das Stärkste kommt weiter

Süßer Nektar! Oktoberfest-Krüge mit dem Augustiner Oktoberfestbier.

Die Oktoberfestbiere sind nicht nur exklusiv, sondern haben es auch ganz schön in sich! Das goldene Lagerbier, das hier in den klassischen 1-Liter-Maßkrügen ausgeschenkt wird, enthält satte 6 % Alkohol und ist damit garantiert stärker als übliches Bier. Dennoch wird es in Mengen konsumiert, die ganze Olympiaschwimmbecken füllen könnten – im letzten Jahr wurden nicht weniger als 7,5 Mio. Liter Bier auf dem Oktoberfest getrunken.

5. Trinken nur mit Einverständnis

Wenn du jetzt glaubst, dass bei diesem gigantischen Bierfest alles erlaubt ist, liegst du daneben. Auf dem Oktoberfest darf erst getrunken werden, wenn der Zeremonienmeister – der Bürgermeister von München – das erste Bierfass ansticht und lauthals verkündet: ‚O’zapft is!‘.

6. Es beginnt gar nicht im Oktober

Eine ausgelassene Menge feiert die Eröffnung des Oktoberfestes vor der Statue der Bavaria.

Was steckt in einem Namen? Offensichtlich kaum noch etwas, denn dieses legendäre Herbstfest beginnt gar nicht im Oktober! In der Hoffnung auf mehr Sonnenschein wurde es über die Jahre immer weiter in Richtung Septembermitte vorverlegt. Auch dieses Jahr geht es schon am 16. September los. Es endet am 3. Oktober, wenn zwölf Jäger zu Füßen der Bronzestatue der Bavaria ihren Gruß abfeuern.

7. Auf dein Wohl!

Das volle Hippodrom beim Oktoberfest 2013.

Es ist nicht der schiere Hedonismus, der das Oktoberfest in München so beliebt gemacht hat, sondern schlicht Notwendigkeit. Südbayern war einst berüchtigt für seine schlechte Wasserversorgung. Um Pest und Cholera zu vermeiden, befeuchteten die Bewohner daher ihre Kehlen lieber mit dem sicheren und unbestreitbar leckeren Bier. Im 19. Jahrhundert verbesserte sich die Wasserreinigung schlagartig, doch gewisse Traditionen sollte man doch bewahren. Also trink auf deine Gesundheit, oder ‚Zum Wohl!‘, wie man so schön sagt.

8. Paris Hilton ist nicht erwünscht

Die Sicherheitsleute sind bekannt für ihre nüchternen Maßnahmen zum Schutz des Volksfestes. Während 14-Jährige willkommen sind, wenn sie in Begleitung von Erwachsenen kommen, werden jedes Jahr allzu Betrunkene vor die Tür gesetzt. Angeführt wird diese berüchtigte Liste von der berühmten Hotelerbin Paris Hilton.

In ihrem knappsten Dirndl schlug der Star aus der Klatschpresse 2006 auf dem Oktoberfest auf, um für einen Dosen-Prosecco zu werben. Doch sie hatte ihre Promotionsaktion nicht mit den Organisatoren abgesprochen. Die bierselige Öffentlichkeit war entrüstet und Paris wurde für immer vom Oktoberfest verbannt.

9. Es ist erstaunlich kinderfreundlich

In der Nacht leuchtet das Oktoberfest für seine zahlreichen Besucher.

In den vergangenen Jahren bemühten sich die Organisatoren, das Image des Oktoberfestes weg von der weltweit beliebtesten Kneipe hin zum familienfreundlichen Spektakel zu lenken. Die Kirmes war schon immer eine bedeutende Sache für das Oktoberfest, doch heute ist sie imposanter denn je: Riesenrad, Achterbahn, Spielbuden und traditionelle bayerische Paraden erfreuen Besucher jeden Alters und mit jedem Grad an Betrunkenheit.

10. Das Fundbüro ist eine sprichwörtliche Schatzkiste

Das Fundbüro des Oktoberfestes wird jedes Jahr mit tausenden verlorenen Dingen überhäuft – wie es sich für berauschende Feiern eben gehört. 2016 war allerdings ein Jahr für die Geschichtsbücher.

Neben den üblichen Verdächtigen, darunter 764 Ausweise, 656 Portemonnaies, 410 Mobiltelefone, 83 Taschen und Rucksäcke und 256 Brillen, gab es letztes Jahr auch einige recht kuriose Funde: ein Blutdruckmessgerät, ein ärztliches Attest und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (für die Dauer der Wiesn), vier Gebisse und 3er Set Boxershorts wurden 2016 im Fundbüro abgegeben.

Schon durstig? Dann auf zum Oktoberfest: 

Über die*den Autor*in

Jeanifer BreklingJeanifer ist halb Amerikanerin, halb Japanerin und fühlt sich absolut in Alaska zuhause. Seit ihrer Kindheit bereist sie die Welt und verbringt viel Zeit in der Natur. Zu ihren aktuellen Lieblingszielen gehört Kreta, aber ihr nächstes großes Abenteuer soll Fidschi werden. Wenn sie nicht gerade von Orten träumt, die sie gerne besuchen möchte, betreibt Jeanifer zuhause ihre Brauerei, kocht, schaut Sci-Fi und tobt mit ihren Kindern herum. Folge Jeanifer auf Linkedin, um weitere Reiseinspirationen zu erhalten.

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