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Wer schon einmal in Kanada war, möchte immer wieder zurückkehren. Was du in dem Land ganz im Norden Amerikas erleben kannst, ist absolut unvergleichlich – und schier unbeschreiblich. Berge, Gletscher, Flüsse, Seen, Wälder – endlose, unglaublich schöne Natur findest du in Kanada überall. Klar, Kanada hat auch schöne Städte zu bieten.

Montreal, Toronto oder Vancouver sind sicher nicht von schlechten Eltern. Aber wenn du Kanada wirklich entdecken willst, dann musst du raus – raus in die ewige Weite der kanadischen Natur. Entdecke die felsigen Gipfel der Rocky Mountains in British Columbia, Yukon und Alberta, erkunde die weitläufige Prärie Saskatchewans und Manitobas oder lass dich in den tiefen Wäldern Quebecs und Ontarios treiben; du hast die Wahl. Wir stellen dir in unserem Artikel die schönsten Wunder vor, die Kanadas Natur zu bieten hat.

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Vancouver Island, British Columbia – Perlen der Natur Kanadas

Du suchst den perfekten Ort, um in dein Abenteuer Kanada zu starten? Dann bist du in British Columbia und auf Vancouver Island definitiv richtig. Nach deiner Landung in der Metropole der kanadischen Westküste, Vancouver, kannst du dich direkt zur nicht allzu weit entfernten Insel Vancouver Island aufmachen. Was dich dort erwartet, ist wirklich einzigartig. Riesige Lachsschwärme, die es im September in die vergleichsweise warme Meerenge zwischen Vancouver Island und dem Festland zieht, locken jedes Jahr Raubtiere an. Orcas, Robben, Delfine, Seelöwen und viele andere große Meeresbewohner treiben dann hier ihr Unwesen. Bootstouren bringen dich an die Stellen, an denen die Chance auf Sichtungen am größten ist.

Doch nicht nur das – auch dem einen oder anderen Landbewohner schmeckt der frische Lachs ziemlich gut. Grizzlys lassen sich zum Beispiel im Knight Inlet Fjord bei der Nahrungssuche beobachten – und zwar von Mai bis September. Auch du selbst kannst dir den Lachs in einem der zahlreichen leckeren Restaurants der Insel schmecken lassen. Besonders in den beiden größten Städten der Insel, Victoria und Nanaimo, gibt es viele hippe Restaurants, die tolles Essen und noch bessere Drinks im Angebot haben.

Nach einer solchen Stärkung kannst du dich dann auf in die fast unberührten Wälder der Insel machen, die vor Leben nur so strotzen. Mit etwas Glück kannst du hier in der Natur in Kanada Bären, Rotwild, Luchse und verschiedenste Vogelarten beobachten.

Du siehst – Vancouver Island ist ein echtes Paradies für Naturliebhaber. Aufgrund ihrer Nähe zur nächsten großen Stadt, Vancouver, und wegen ihres vergleichsweise milden Klimas ist Vancouver Island außerdem einer der besten Einstiegspunkte für deine Reise durch Kanadas Natur.

Mehrmals täglich fahren Fähren von Vancouver aus nach Vancouver Island. In nur etwa zwei Stunden bist du dann auch schon auf der Insel. Natürlich kannst du auch fliegen und vor Ort ein Auto mieten – dann dauert die Reise zum Beispiel von Vancouver aus nur etwa eine halbe Stunde.

Der Waterton-Lakes-Nationalpark, Alberta

Der Waterton-Nationalpark wird aufgrund seiner berühmten Nachbarn, Banff und Jasper, oftmals übersehen. Dabei ist der Nationalpark ganz im Süden der kanadischen Rocky Mountains, an der Grenze zum amerikanischen Bundesstaat Montana, eine echte Perle unter den Nationalparks Kanadas.

Während Banff und Jasper in der Hochsaison aufgrund ihrer internationalen Bekanntheit oft ziemlich überlaufen sind, bleibt Waterton von Touristenmassen größtenteils verschont. Das liegt nicht nur an seiner geringeren Bekanntheit, sondern auch daran, dass der Park ziemlich ab vom Schuss liegt. Die nächste Großstadt ist Calgary in etwa drei Stunden Entfernung. Zwischen der Stadt und dem Park beginnen die kanadischen Plains, also die flachen, öden Grasländer, die allerdings auch ihren ganz eigenen Zauber besitzen.

Wie auch immer, zurück zum Park selbst. Dieser platzt vor schönen Orten nämlich geradezu aus allen Nähten. Hier kannst du durch tiefe Wälder zu den Ufern der majestätischen Gletscherseen wandern, die dem Park seinen Namen geben, an Steilwänden entlang zu blau leuchtenden, kleinen Bergseen kraxeln oder das leckere Essen im beschaulichen Dörfchen im Park genießen. So erlebst du Kanadas Natur und Landschaften hautnah.

Auch bei Wanderungen im Waterton-Lakes-Nationalpark ist, wie fast überall in Kanada, Vorsicht geboten. In der Wildnis gibt es hier nämlich Tiere, die auch Menschen gefährlich werden können. Elche, Bären, Luchse und Berglöwen triffst du zwar äußerst selten an, du solltest aber dennoch wissen, wie du dich im Fall der Fälle verhalten solltest. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du auf deinen Wanderungen dein Essen nur in bärensicheren Containern verstauen und Bärenspray zur Abwehr im Falle eines Angriffs bei dir haben.

Erreichen kannst du den Waterton-Lakes-Nationalpark am besten mit einem eigenen Auto oder, noch besser, einem Wohnmobil. Du darfst in Kanada quasi überall campen, sodass du mit dem Wohnmobil oder dem Zelt selbst nachts noch die Natur des Landes genießen kannst.

Banff Nationalpark, Alberta

Von Banff hat wohl jeder schon einmal gehört. Der Nationalpark ist der international bekannteste unter den vielen Parks Kanadas. Obwohl er mittlerweile schon sehr touristisch ist, möchten wir ihn hier dennoch kurz erwähnen – denn wunderschön ist er definitiv.

Ausgehend vom gleichnamigen Örtchen Banff lassen sich hier zahlreiche tolle Wanderungen starten. Einige sind für Anfänger geeignet, andere nur für Profis mit jahrelanger Erfahrung. Wenn du nur die Spitze des Eisberges sehen willst, solltest du unbedingt die beiden für ihre tiefblaue Farbe berühmten Seen im Park besuchen – Lake Louise und Lake Moraine. Auch der große, weitläufige Lake Minnewanka im östlichen Teil des Parks ist definitiv einen Abstecher wert. In diesem kannst du, zumindest bei Sonnenschein und mit genug Kälteresistenz, sogar schwimmen. Achtung: Das Wasser ist unglaublich kalt – immerhin handelt es sich um Gletscherwasser.

Falls du ein erfahrener Wanderer mit guter Ausdauer und ohne körperliche Beschwerden bist, dann solltest du unbedingt den Cory Pass wandern. Die etwa 13 Kilometer lange Wanderung führt dich über einen Pass vorbei an den mächtigen, felsigen Steilwänden der Berge Mt. Louis und Mt. Edith.

Auch für Anfänger eignet sich dagegen die Wanderung um den zuvor schon erwähnten, wunderschönen Moraine Lake. An der Seeseite in der Nähe des Parkplatzes stauen sich bei schönem Wetter die Touristen. Ein paar hundert Meter weiter sieht es schon ganz anders aus. Hier eröffnen sich ganz andere Blickwinkel auf das türkise Wasser des Gletschersees, ganz ohne andere Menschen, die dir vor die Linse deiner Kamera spazieren – absolut überragend!

Wie ganz Kanada lässt sich der Banff Nationalpark am besten mit einem eigenen fahrbaren Untersatz erkunden. Zwar bringen dich auch Busse aus den nahegelegenen Städten, wie etwa Calgary, in den Park, dann bist du allerdings recht eingeschränkt, was potenzielle Ausflugsziele angeht.

Cabot Trail, Nova Scotia

Streng genommen ist der Cabot Trail kein Naturwunder, sondern menschengemacht. Die Straße führt entlang der Küste Nova Scotias, der Halbinsel im Südosten Kanadas, unweit der amerikanischen Bundesstaaten Maine und New Hampshire.

Der Cabot Trail wird nicht selten als eine der schönsten Routen Kanadas bezeichnet. Obwohl er zu jeder Jahreszeit lohnenswert ist, sticht besonders der Herbst als perfekte Jahreszeit für einen Besuch hervor. Denn die Blätter der Bäume in den ausgedehnten Wäldern der Region färben sich dann in allen Farben des Regenbogens.

Mit dieser Kulisse im Hintergrund auf der sich windenden Straße entlang der rauen Küste Nova Scotias zu fahren, ist ein wahres Erlebnis. Beobachte, wie die Möwen sich in die Fluten des rauschenden Atlantiks stürzen, wie Bären in Flussmündungen auf Lachsjagd gehen oder wie die Menschen in den kleinen Örtchen an der Küste ihrem täglichen Leben nachgehen.

Klar, um den Cabot Trail richtig zu genießen, brauchst du ein Auto oder ein Motorrad. Wenn du wetterfest und sportlich bist, kannst du die Straße natürlich auch auf dem Fahrrad befahren. Starte dein Abenteuer am besten im Örtchen Baddeck. Dort kannst du den Rundkurs beginnen und abschließen.

Great Bear Rainforest, British Columbia

Zugegeben, bis hierher zu kommen, ist an sich schon nicht ganz einfach. Der Great Bear Rainforest liegt auf einer kleinen Insel im westlichen Zentrum British Columbias, unweit der Grenze zum amerikanischen Bundesstaat Alaska. Mit dem Auto kommst du nur bis Bella Coola, dem Tor zum Park. Die meisten Menschen erreichen den Great Bear Rainforest mit dem Boot oder mit dem Wasserflugzeug – schon die Anreise ist also ein kleines Abenteuer für sich.

Im Great Bear Rainforest erwartet dich eine absolut spektakuläre Natur. Bäume, die mehr als 1.000 Jahre alt sind, weiße Bären, die die Wälder durchstreifen, Orcas in den Buchten und absolute Unberührtheit findest du hier.

Übernachtungen sind in kleinen Hütten im Wald möglich, alternativ kannst du natürlich aber auch im Zelt schlafen – sofern du dir keine Sorgen um Wölfe, Bären und andere Tiere machst. Ein Besuch des Great Bear Rainforest ist ein einmaliges Erlebnis, das dich sicher für den Rest deines Lebens prägen wird.

Nord-West-Passage, Nunavut

Die wenigsten Kanada-Touristen schaffen es bis nach Nunavut. British Columbia, Alberta, Quebec oder Ontario – klar. Doch Nunavut? Noch nie gehört. Die Provinz liegt im äußersten Norden Kanadas und ist extrem dünn besiedelt. Lediglich 0,02 Menschen teilen sich hier einen Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Deutschland sind es ganze 235 Menschen.

Ein Großteil der rund 30.000 Einwohner sind Inuit – die indigenen Einwohner Kanadas, die schon lange vor dem Eintreffen der europäischen Siedler dort gelebt haben. Das Klima Nunavuts ist geprägt von extremer Kälte. Schnee fällt trotzdem nicht viel – Nunavut ist eine sogenannte Polarwüste.

Die Nord-West-Passage liegt ganz im Norden Nunavuts und ist berühmt dafür, dass in den vergangenen Jahrhunderten zahlreiche Seefahrer beim Versuch der Durchquerung verzweifelt oder gar gestorben sind. Sie verbindet den Atlantik und den Pazifik, war also eine gute Alternative zur nicht viel weniger gefährlichen, stürmischen Magellanstraße im Süden Chiles und Argentiniens.

Bei einem Besuch der Küste entlang der Nord-West-Passage bekommst du also das volle Kanada-Programm auf einmal vorgesetzt – Kultur, Geschichte und Natur. Denn auch Eisbären, Polarfüchse, Narwale, Wölfe, Seelöwen und Moschusochsen nennen diese Gegend ihr Zuhause. Mit etwas Glück kannst du also in einer unglaublichen Landschaft seltene Tiere beobachten.

Gletscher, Fjorde, Inseln, Eishöhlen und vieles mehr warten darauf, von dir erkundet zu werden. Straßen führen nicht bis in diese abgelegene Region. Die einzigen Möglichkeiten, die Nord-West-Passage zu erreichen, sind Boot und Flugzeug. Zwar gibt es Linienflüge nach Nunavut, diese starten aber sehr unregelmäßig. Die einfachste, aber nicht ganz günstige Möglichkeit, nach Nunavut zu gelangen, ist also mithilfe einer organisierten Tour.

Gros Morne Nationalpark, Neufundland & Labrador

Fjorde gibt es nur in Norwegen? Falsch gedacht! Auch Kanada kann diese spektakulären Naturwunder sein Eigen nennen. Wenn du den Gros Morne Nationalpark im ostkanadischen Neufundland besuchst, solltest du dir auf keinen Fall eine Wanderung zum Rand eines Fjords entgehen lassen.

Hierfür eignet sich der Nationalpark perfekt. Mit dem Boot geht es zur Mündung des East Arms, des größten Fjords der Gegend. Von dort aus kannst du in etwa vier Stunden zum Rand der Klippen wandern und den unglaublichen Ausblick in den Fjord genießen. Danach geht es in eine der Kneipen in einem der nahen Örtchen wie Bonne Bay oder Glenburnie – je nachdem, wo du deine Unterkunft gebucht hast.

Nahanni Nationalpark, Nordwest-Territorien

Auch in die Nordwest-Territorien verirren sich nur wenige Touristen. Einerseits verständlich, da die Provinz alles andere als leicht zugänglich ist, andererseits aber auch sehr schade, da sie wunderschön ist.

Ein perfektes Beispiel für die spektakuläre Natur in der Provinz ist der Nahanni Nationalpark. Hier haben Flüsse im Verlauf der Jahrtausende spektakuläre Canyons in den felsigen Boden gefressen. Stehst du am Rand eines dieser Canyons, könntest du glatt denken, dass du dich zum berühmten amerikanischen Grand Canyon verirrt hast. Dass kaum jemand weiß, dass es auch in Kanada einen Canyon gibt, der dem in den USA Konkurrenz macht, liegt vor allem daran, dass die Anreise recht beschwerlich ist. Zunächst musst du nach Yellowknife, der Provinzhaupstadt der Nordwest-Territorien, gelangen – das geht sogar mit dem Auto. Von dort aus geht es dann mit dem Flugzeug nach Fort Simpson. Doch das ist noch nicht alles. In Fort Simpson musst du mit dem Wasserflugzeug zum Nationalpark fliegen.

Dort angekommen, erwarten dich nicht nur spektakuläre Wanderungen, auf denen du keine andere Menschenseele treffen wirst, sondern auch adrenalingeladene Kajak- und Rafting-Fahrten auf dem South Nahanni, heiße Quellen, majestätische Tafelberge und der Cirque of the Unclimbables, eine spektakuläre Bergfront aus massivem Fels.

Yukon

Im Yukon einen bestimmten Ort zu nennen, der die Schönheit der Natur in dieser nordwestlichen kanadischen Provinz würdevoll vertritt, fällt schwer. Viele Menschen zieht es hierher, wenn sie eine Auszeit von der Zivilisation mit ihren Deadlines, Aufgaben und Pflichten brauchen.

Die Natur im Yukon ist atemberaubend. Die mächtigen Berge der nördlichen Ausläufer der Rocky Mountains türmen über wilden, rauschenden Flüssen, dichten Wäldern und Wiesen, auf denen sich allerlei Tiere wie Elche, Bären und Luchse tummeln.

Durch den Yukon führen einige Straßen, sodass du die Provinz, zumindest im Sommer, recht gut auf eigene Faust erkunden kannst – am besten mit dem Wohnmobil. Im Winter ist allerdings Vorsicht geboten, da es im Yukon sehr schnell sehr kalt werden kann – wer da unvorbereitet loszieht, riskiert unter Umständen sein Leben.

Ein guter Ausgangspunkt für eine Reise durch den Yukon ist die Hauptstadt der Provinz, Whitehorse. Diese liegt ganz im Süden des Yukon und ist über einige Straßen mit anderen kleineren Städten in der Gegend verbunden.

Im Yukon gibt es neben zahlreichen Seen, Flüssen und Wäldern auch den höchsten Berg Kanadas – mit rund 5.969 Metern trägt der Mount Logan diesen Titel. Er liegt im Nationalpark Kluane, der mit majestätischen Gletschern und felsigen Bergen begeistert.

Auch ansonsten hat der Yukon sehr viel zu bieten. Must-sees sind zum Beispiel der Tombstone Territorial Park, der Ivvakiv-Nationalpark oder der Miles Canyon – um nur die bekanntesten Orte zu nennen.

Erkunde auch die Natur anderer Länder

Du kannst von Natur und Draußensein kaum genug bekommen? Dann wird es höchste Zeit, nebst den traumhaften Landschaften Kanadas auch die Naturwunder anderer Länder unserer wunderschönen Erde zu entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Abstecher in die Nationalparks Griechenlands, die Nationalparks Österreichs oder in die schönsten Nationalparks Deutschlands?

Über die*den Autor*in

Yannick SchrothIn Deutschland geboren, hat Yannick schon in jungen Jahren damit begonnen, die Welt zu bereisen. Wann immer er kann, lernt er neue Länder und Kulturen kennen. Passend dazu hat er einen Bachelor in International Business und macht derzeit einen Master in Global Studies. Das Schreiben erlaubt ihm, sein Leben mit seiner Passion zu finanzieren. Sieh dir die Website von Yannick an und folge ihm auf Instagram, um weitere Reiseinspirationen zu erhalten.

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