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Marokko ist ein absolutes Traumziel für viele und bietet eine spannende Mischung aus Abenteuer, Kultur, Küste, Wüste und Gebirge. Das Land ist romantisch, ein bisschen chaotisch und einfach wunderschön!

Trotzdem fragen sich immer noch viele: kann ich auch als Frau allein nach Marokko reisen? Nachdem ich zum ersten Mal mit einer Gruppenreise hin bin, war ich danach oft auch solo da und sage ganz klar – ja, du kannst auch als Frau allein nach Marokko reisen.

Meine Tipps, wie du sicher und einfach durch Marokko kommst und was du auf keinen Fall verpassen solltest, erzähle ich dir hier.

Flüge nach Marrakesch finden

Tipps für die Marokko кeise als frau allein

📷 @ The Midnight Blue Elephant

Es werden Arabisch, Französisch und zahlreiche Berbersprachen gesprochen und dementsprechend vielseitig sind auch die Traditionen und kulturellen Einflüsse in Marokko. Berber machen den größten Teil der marokkanischen Bevölkerung aus, und sind oft Halbnomaden oder Landwirte in den Bergregionen. Araber brachten die arabische Sprache und den Islam ins Land – heute sind fast alle Marokkaner Moslems.

Die Abstammung ist eigentlich egal, denn bei einem sind sich alle Marokkaner einig: Die Gastfreundschaft ist das oberste Gebot. Das merkst du auch als Besucherin schnell, denn egal, ob du ein Hotel, ein privates Haus oder ein Geschäft betrittst, erst mal wird dir der obligatorische Minztee angeboten.

Sicherheit für alleinreisende Frauen in Marokko

Marokko gilt im Großen und Ganzen als sehr sicheres Reiseland und das gilt auch für alleinreisende Frauen. In den Großstädten solltest du wie überall auf deine Handtasche aufpassen und deine Wertsachen besser im Hotelsafe lassen.

Gerade wenn du in der Medina, der Altstadt wohnst, solltest du nach Einbruch der Dunkelheit am besten nicht allein unterwegs sein – schon deshalb, weil die Chancen gut stehen, dass du dich in den kleinen Gassen verläufst. Das kann auch schon tagsüber schnell passieren und wenn dir Google Maps nicht helfen kann, dann geh am besten in ein Geschäft oder Restaurant, um nach dem Weg zu fragen.

Das größte Problem für viele alleinreisende Frauen in Marokko sind Männer, die ihnen nachrufen oder sie anstarren. Das kann ziemlich unangenehm und nervig sein. Und auch, wenn es nicht deine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass Männer sich angemessen benehmen, kann die richtige Kleidung und selbstbewusstes Auftreten helfen.

Ich versuche auch Situationen zu vermeiden, in denen ich mit fremden Männern allein bin. Wenn du eine Führung machen willst, würde ich eine Gruppentour machen oder eine Reiseleiterin wie Chama von Unique Travel Morocco buchen.

So solltest du dich als Frau in Marokko kleiden

📷 @ The Midnight Blue Elephant

Auch wenn Marokko ein sehr liberales muslimisches Land ist, geht es gerade in ländlichen Gegenden meist noch sehr konservativ zu. Es gibt zwar weder für Marokkanerinnen noch für Besucherinnen einen Dresscode als solchen, sprich du musst weder Schleier noch besondere Kleidungsstücke tragen, aber mehr ist mehr ist die Devise.

Selbst in Marrakesch wirst du Aufmerksamkeit erregen, wenn du in kurzen Shorts und Tanktops rumläufst. Achte darauf, dass deine Schultern und Knie bedeckt sind und deine Kleidung nicht zu eng ist. Gerade im Sommer, wenn es in einigen Teilen des Landes brütend heiß wird, ist es sowie viel angenehmer lose, lockere Teile zu tragen.

Ein Baumwolltuch oder eine Paschmina sind eine gute Idee fürs Reisegepäck, sowohl zum Schutz vor Sand und Sonne, wenn du in die Wüste fährst, als auch beim Besuch von Moscheen.

Allgemeine Tipps für die Marokko Reise als Frau allein

  • Kauf dir am besten gleich am Flughafen eine lokale SIM-Karte, sodass du unterwegs Google Maps nutzen kannst. Das Wi-Fi in Marokko ist oft etwas wankelmütig.
  • Verhandeln gehört genau wie Teetrinken zum guten Ton in Marokko. Feilsche aber nicht um Pfennige bzw. in Geschäften oder am Kiosk, wo es feste Preise gibt. Wenn du dich mit dem Verkäufer auf einen Preis geeinigt hast, gilt es als sehr unhöflich, das Geschäft nicht zum Abschluss zu bringen. Lass dich also gar nicht erst auf Verhandlungen ein, wenn du nichts kaufen willst.
  • Marokkanische Verkäufer sind ziemlich hartnäckig, manchmal gar aufdringlich. Ein freundliches, aber bestimmtes “la shokran“ (nein, danke) reicht hingegen eigentlich immer, um sie abzuwiegeln.
  • Leider verdienen in Marokko immer noch viele ihr Geld mit der Arbeit von Tieren. Vermeide als Touristin Pferdekutschen, Eselreiten oder das Fotografieren von Schlangenbeschwörern, Affen oder den berühmten Ziegen im Arganbaum – die werden meistens für Touristen im Baum festgebunden.
  • Mache auch nie ungefragt von Menschen Fotos – das gilt besonders bei Frauen und Kindern. Auf Plätzen wie dem Jemaa El Fna verdienen sich viele Darsteller ihr Geld mit dem Posieren – verhandele den Preis auf jeden Fall vorher.
  • Du bist alleinreisend und Single in Marokko? Ein bisschen Spaß gehört im Urlaub für viele einfach dazu. Dabei solltest du bedenken, dass Marokko immer noch ein bisschen konservativ ist, was Beziehungen angeht. Hotels sind gesetzlich verpflichtet nach einer Heiratsurkunde zu fragen, wenn du dir mit einem Marokkaner das Zimmer teilen willst. 
  • Auch bei Zuneigungen in der Öffentlichkeit solltest du dich zurückhalten, denn alles was übers Händchenhalten hinaus geht wird nicht gerne gesehen. Kondome kriegst du allerdings ohne Probleme in Apotheken und auch die Pille danach gibt es dort rezeptfrei. 

So kommst du von A nach B in Marokko

📷 @ The Midnight Blue Elephant

In Marokko gibt es ein relativ gut ausgebautes Schienennetz, das große Städte wie Tanger, Casablanca, Marrakesch, Rabat, Fes, und Agadir miteinander verbindet. Tickets kannst du vorher online oder am Schalter kaufen und die meisten Züge sind komfortabel und pünktlich. Wenn die Züge nicht mehr weiterkommen, dann steigst du in einen Supratour Bus um. Auch kürzere Strecken wie Marrakesch–Essaouira lassen sich damit bequem und günstig zurücklegen.

In den großen Städten selbst gibt es öffentliche Busse, die allerdings meistens ziemlich klapprig und überfüllt sind, oder Taxen. Wenn du ein paar marokkanische Städte besuchst, wird dir vielleicht auffallen, dass Taxen in jeder Stadt ihre eigene Farbe haben!

In Marrakesch gibt es die sogenannten Petit Taxis und Grand Taxis. Die Petit Taxis können nur 3 Personen mitnehmen und fahren nur in der Innenstadt. Bei den kleinen Taxen muss gesetzlich der Taxameter zum Einsatz kommen, wobei Taxifahrer den für Touristen nur ungern anstellen. Wenn dir die Verhandlungen dazu zu mühsam sind, dann solltest du schon auf einen Preis festlegen, bevor du einsteigst. 

In ein Grand Taxi passen 6-8 Personen und du kommst damit auf festgelegten Routen über die Stadtgrenzen von Marrakesch. Bei den Grand Taxis wird der Preis vorher pro Person festgelegt.

Vom Flughafen gibt es feste Preise in die Innenstadt, aber auch da kann es oft zu zähen Verhandlungen kommen. Ich empfehle dir, dass du dir von deiner Unterkunft einen Transfer organisieren lässt. Das kostet meistens nur etwas mehr und der Fahrer koordiniert auch mit einem Portier, der dich mit deinem Gepäck bis zur Tür bringt – besonders praktisch, wenn du in einem Riad in der Medina wohnst und den Weg noch nicht kennst.

Mein Tipp: In die engen Straßen der Medina von Marrakesch passt kein Taxi rein, aber es gibt seit einigen Jahren Tuk-Tuks. Diese sind zwar im Vergleich recht teuer, bieten aber abends eine gute Möglichkeit nach Hause zu kommen, wenn du in der Altstadt wohnst.

Das solltest du in Marokko nicht verpassen!

Marrakesch

Auch wenn Marrakesch erst mal sehr überwältigend ist, gehört es bei einer Marokko Reise doch unbedingt auf die Liste. Miete dir ein Zimmer in einem Riad, einem typischen marokkanischen Haus in der Medina, und erkundige das wuselige Zentrum zu Fuß. Der Jemaa El Fna ist das chaotische Herz der Stadt und am besten gehst du zunächst tagsüber hin, um dir einen Überblick zu verschaffen.

Bleib am besten ein paar Tage, denn auch Gueliz, der neuere Teil der Stadt hat einiges zu bieten und in den Souks gibt es Tausende von Läden zu erkunden.

 

City Guide für Marrakesch

Essaouira

📷 @ The Midnight Blue Elephant

 

Die kleine Stadt am Meer ist einer meiner absoluten Lieblingsorte in Marokko und trotz vieler Touristen, herrlich entspannt. Der Sonnenuntergang ist am schönsten von der Skala, der alten Stadtmauer am Meer, und auf dem Fischmarkt gibt es morgens fangfrische Leckereien zu probieren.

Auch Einkaufen lässt es sich hier im Gegensatz zu den Souks von Marrakesch sehr viel entspannter und hübsche kleine Boutiquen laden zum Bummeln ein.

Unterkünfte in Marrakesch finden

Chefchaouen

Chefchaouen ist für seine blauen Häuser und Türen bekannt und gerade bei Fotografen wahnsinnig beliebt. Bei einem Bummel durch die Straßen solltest du aber darauf achten, dass du die Anwohner nicht nervst – immerhin sind es Privathäuser, vor denen so gerne geknipst wird.

Wüstentrip

@ 📷The Midnight Blue Elephant  

Ein Trip in die Wüste ist in Marokko unumgänglich, allerdings solltest du nicht allein fahren, sondern dir eine Tour wie mit My Moroccan Adventure buchen.

Wenn du nicht genug Zeit hast, bis in die Sahara zu fahren, dann gibt es unweit von Marrakesch die Agafay Wüste. Das ist zwar „nur“ eine Steinwüste, aber auch hier kannst du in einem Nomadenzelt unterm Sternenhimmel schlafen und ein Kamel reiten. 

Hammam

Nach einem Wüstentrip gibt es eigentlich nichts Besseres, als sich im Hammam sauber schrubben zu lassen. Die Hammams sind in Männer- und Frauenbereiche aufgeteilt und es gibt sowohl öffentliche Bäder als auch schickere private Spas. 

Bei einem Besuch wirst du nackt auf warmen Steinbänken mit einem Handschuh und Olivenseife geschrubbt und auf Wunsch danach massiert.

Atlas Gebirge

 

Lust auf ein bisschen frische Bergluft? Dann ab ins Atlasgebirge, wo du Wandern oder Skifahren und sogar den Toubkal, den höchsten Berg Nordafrikas besteigen kannst. Besonders schön ist das Bergdorf Imlil, wo du in einer Kasbah übernachtest und mit Blick auf die oft schneebedeckten Gipfel aufwachst.

Eine Kasbah in Imlil finden

Essen in Marokko

Das marokkanische Essen ist für viele, das Highlight einer jeden Reise. Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, empfehle ich eine Tour mit Marrakech Food Tours oder einen Kochkurs mit Amal, einer gemeinnützigen Organisation für Marokkanerinnen.

Über die*den Autor*in

Annika ZiehenAnnika ist Autorin, Foodie und Taucherin. Als digitale Nomadin reist sie durch die ganze Welt, ständig auf der Suche nach dem leckersten Teller Nudeln, und wahlweise Anglerfischen oder Haien. Sie schreibt über ihre Erlebnisse unter & über der Wasseroberfläche auf ihren Blogs The Midnight Blue Elephant und The Very Hungry Mermaid. Folgen Sie Annika auf Instagram für weitere Reiseinspirationen.

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