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Mallorca ist wahrlich eine Perle des Mittelmeers. Leider ist die größte Insel der Balearen in den letzten Jahren etwas in Verruf geraten. Großdiscos, Trinkgelage und grölende Partybesucher scheinen die Idylle immer wieder zu stören. Doch ist dem wirklich so? Unsere Meinung ist: Das stimmt definitiv nicht! Mallorca hat so viel mehr zu bieten als nur die Partymeilen in El Arenal.

Die Naturschutzgebiete der Inseln gehören zu den schönsten der Welt und die Naturparks sind zum Teil noch nicht so überrannt wie jene an anderen Orten. Strände, Berge und Sümpfe formen die Naturlandschaft der Baleareninsel. Entdecke die schönsten Naturparks Mallorcas jetzt auf eigene Faust, indem du den Tipps in unserem Ratgeber folgst.

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Naturparks auf Mallorca – Strand und Meer

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Für was ist Mallorca neben seinen ausufernden Partys noch berühmt? Richtig, für seine Strände. Das doch recht kleine Eiland in der Inselgruppe der Balearen bietet zahlreiche tolle Strände und Buchten, die zum Baden, Schwimmen und Schnorcheln einladen. Einige sind sogar als Naturschutzgebiet oder Nationalpark von Mallorca ausgewiesen. Wir verraten dir, welche das sind und was es zu beachten gibt.

Parc natural de Sa Dragonera

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Streng genommen liegt der Parc Natural de Sa Dragonera gar nicht auf Mallorca, sondern auf ein paar vorgelagerten Inseln, genauer gesagt auf der namensgebenden Insel Sa Dragonera sowie Sa Mitjana und Es Pantaleu. Besonders groß sind die Inseln nicht. Sa Dragonera ist die größte Insel, aber dennoch nur etwa vier Kilometer lang und 900 Meter breit. An einem Tag kannst du sie also locker erkunden, wenn du gut zu Fuß bist. Und das lohnt sich!

Im Parc Natural de Sa Dragonera gibt es, bis auf ein paar kleine Hütten und Bootsanlegestelle, keine weitere Bebauung, da diese von den spanischen Behörden strengstens untersagt wurde. Auch gefischt werden darf in den umliegenden, ebenfalls geschützten Gewässern nur sehr eingeschränkt. Dank dieser Maßnahmen kann sich die Natur auf der Inselgruppe fast ungestört entwickeln. Die Inseln sind Brutgebiete einiger seltener Vogelarten und die Felsen und Riffe rund um die Insel beherbergen zahlreiche schöne Meerestiere.

Die Insel kannst du in nur etwa 20 Minuten vom kleinen mallorquinischen Dorf Sant Elm aus erreichen. Dort angekommen, solltest du dir in der Station der Parkwächter zunächst ein paar Infos einholen und mehr über die interessante Geschichte und die Schutzmaßnahmen auf den Inseln erfahren, bevor du dich auf eigene Faust über die Insel Sa Dragonera bewegen kannst. Zum Beispiel gibt es Wanderrouten zum Leuchtturm der Insel, auf den höchsten Berg, der übrigens einen tollen Ausblick bietet, und zu verschiedenen kleinen Buchten.

Für die Überfahrt nach Sa Dragonera und die Rückfahrt nach Sant Elm musst du etwa 10 € einplanen. Jeden Tag ab etwa 10:00 Uhr kannst du dich per Boot zur Insel begeben. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auf der Insel keine, auch Camping ist verboten.

Parc natural de Mondragó

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Die Cala Mondragó kennt wohl jeder, der Mallorca schon einmal besucht hat. Die Bucht, die von weißen Felsen eingerahmt ist und strahlend blaues Wasser bietet, ist eines der Highlights jeder Reise auf die Baleareninsel. Was viele nicht wissen, ist, dass der Parc Natural de Mondragó noch viel mehr umfasst, als nur den, zugegebenermaßen sehr schönen, Strand.

Im Park gibt es neben der Cala Mondragó auch ausgedehnte Wälder, deren Böden sich dank der überall verstreut liegenden Kiefernnadeln herrlich weich anfühlen, Feuchtgebiete, in denen Vogelfreunde voll auf ihre Kosten kommen, Plantagen, Dünen und sogar kleine Seen. Wo soll man da nur anfangen?

Wir empfehlen dir, dass du schon morgens, wenn es noch schön kühl ist, mit einer ausgedehnten Wanderung durch den Park beginnst. Auf einem der fünf Wanderwege im Park kannst du die wichtigsten und schönsten Orte auf eigene Faust erkunden. Dabei triffst du, wenn du Glück hast, nicht nur auf Vögel, sondern auch auf Kaninchen, Schlangen oder andere Reptilien. Die Wanderrouten sind angenehm kurz, maximal drei Kilometer. Daher lassen sie sich mit der ganzen Familie, auch mit Kindern, bewältigen.

Nach der Wanderung kannst du dann einen der drei Strände im Gebiet des Parks besuchen. Hast du schon einmal etwas von der „Blauen Flagge“ gehört? Dieses Gütesiegel zeichnet die besten Strände der Welt anhand verschiedener Kriterien wie Sauberkeit und Wasserqualität aus. Alle drei Strände im Parc Natural de Mondragó tragen diese Auszeichnung.

Der Park liegt in der südöstlichen Ecke Mallorcas; empfehlenswert ist also die Anreise per Auto. Innerhalb des Parks gibt es einen großen Parkplatz, auf dem dein Auto während deines Ausflugs gut aufgehoben ist. Übernachtungsmöglichkeiten findest du auch im Park selbst in Form einiger Fincas, die Gäste beherbergen. Allerdings sind diese oftmals schon weit im Voraus ausgebucht. Alternativ kannst du in den umliegenden Ortschaften, wie etwa Santanyí, unterkommen.

Die beste Zeit, um Mondragó zu besuchen, ist der Spätsommer. Dann ist das Wetter nicht mehr ganz so heiß, das Wasser aber noch angenehm warm.

Naturparks auf Mallorca – die Berge und das Hinterland

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Dich zieht es ausnahmsweise mal weg von den Stränden Mallorcas und du willst aktiv unterwegs sein und dich nicht nur am Strand in der Sonne wälzen? Oder vielleicht willst du auch einfach nur einmal eine andere Facette der wunderschönen Insel kennenlernen, der viele Menschen sträflich wenig Beachtung schenken? So oder so – Mallorcas Hinterland zu erkunden ist immer eine gute Idee. Wir verraten dir, welche Orte du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest.

Peninsula de Llevant

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Die Peninsula de Llevant ist eine eher klobig wirkende, kleine Halbinsel im Nordosten Mallorcas. Da es dort sehr bergig ist, gibt es kaum größere Siedlungen und die Natur der Gegend ist in weiten Teilen unberührt. Natürlich bietet es sich da an, ausgedehnte Wander- oder Fahrradausflüge in die Gegend zu unternehmen. Kombiniert mit einer Übernachtung in einer der zahlreichen kleinen, authentischen Fincas im Park steht einem perfekten Abenteuer nicht mehr viel im Wege.

Auf den Wanderrouten durch den Park kannst du das ländliche Mallorca kennenlernen. Sicher werden dir auf deinen Touren neben echten Mallorquinern auch Ziegen, Schafe, Pferde, Kühe, Schlangen und andere Tiere begegnen. Sogar Adler gibt es in der Gegend! Die Kamera einzupacken, ist also absolute Pflicht.

Von Palma aus erreichst du den Park in etwas mehr als einer Stunde. Ermita de Betlém ist ein guter Ausgangspunkt für deinen Ausflug in die Berge des nordöstlichen Mallorcas. Es ist empfehlenswert, die Wanderungen, die zum Teil anstrengend sind und mit vielen Höhenmetern aufwarten, nicht an extrem heißen Tagen im Hochsommer zu unternehmen. Stattdessen bietet es sich an, die Peninsula de Llevant im Frühling, dem Frühsommer, dem Spätsommer oder dem Herbst zu besuchen.

Serra de Tramuntana

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Die Serra de Tramuntana ist die wohl berühmteste und beliebteste Wandergegend der Insel. Ganz in der Nähe von Palma de Mallorca, der Inselhauptstadt, an der Westküste Mallorcas gelegen, bietet sich der Nationalpark auf Mallorca ideal auch für Tagesausflüge von der Stadt aus an. Der Hauptgrund, aus dem es so viele Besucher in den Park zieht, ist aber schlicht und einfach die natürliche Schönheit des Gebirges.

Die Berge im Park sind bis zu 1445 Meter hoch. Dementsprechend gibt es Wanderrouten in jedem Schwierigkeitsgrad. Von leichten Wanderungen am Fuß der Berge bis zu schweren, kletterintensiven Routen auf die Gipfel der Bergkette ist alles dabei.

Wanderungen sind aber nicht alles, was der Park zu bieten hat. Die Berge fallen zur Küste hin steil ab und haben so zahlreiche Buchten mit weißem Sand und türkisem Wasser geschaffen. Einige dieser Buchten sind auch mit dem Auto zu erreichen, während andere zu Fuß oder gar nur mit dem Boot zugänglich sind.

Eine leichte Wanderroute, die zu empfehlen ist, ist beispielsweise der Ausflug zu den Terrassen von Banyalbufar. Von hier aus hast du einen wunderschönen Ausblick über den nahegelegenen Ort mit seinen Steinhäusern und auf das rauschende Meer, in dem du dich nach der Wanderung abkühlen kannst.

Du magst es schwerer und anstrengender? Dann kannst du dich am Torrent de Pareis versuchen. Diese Route führt dich durch die Schlucht eines Wildbachs bis hinunter zum Meer. Für die etwa dreieinhalb Kilometer lange Runde brauchst du im Normalfall etwa fünf Stunden, da es viele anspruchsvolle Kletterpassagen gibt. Für Anfänger ist diese Route also nicht zu empfehlen.

Von Palma de Mallorca aus kannst du viele verschiedene Orte in der Serra de Tramuntana per Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Gegend viele. Auch Campingplätze sind vorhanden, das Wildcampen ist aber nicht gestattet.

Die Serra de Tramuntana lohnt sich das ganze Jahr über. Im Winter fällt auf den höchsten Gipfeln zum Teil sogar Schnee. Lediglich im Hochsommer wird es hin und wieder doch sehr heiß, sodass auf anstrengende Wanderungen besser verzichtet werden sollte. Alles in allem zählt die Serra de Tramuntana definitiv zu den schönsten Orten Mallorcas.

Puig de Galatzó

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Du bist mit deinen Kids auf Mallorca unterwegs? Dann könnte vor allem ein Ausflug in das Naturreservat „Puig de Galatzó“ lohnenswert sein. Dieses liegt nicht weit westlich von Palma und eignet sich somit ideal für einen schnellen Tagesausflug, wenn du ohnehin schon in der Gegend bist.

Für Kinder geeignet ist der Park besonders deshalb, weil die beliebteste Wanderung mit dreieinhalb Kilometern nicht allzu lang ist und dich zu interessanten Orten, wie Höhlen und Wasserfällen, führt. Außerdem gibt es innerhalb des Parks einen kleinen Zoo, in dem die Kinder verschiedene Tiere wie Bären, Rehe, Gänse oder Pfauen beobachten können. Auch Shows mit Greifvögeln werden täglich angeboten.

Von Palma aus dauert es bis zum Park mit dem Auto nur etwa 45 Minuten. Der Eintritt in den Park kostet für Erwachsene ungefähr 18 € und für Kinder ungefähr 9 €. Allzu tief musst du also nicht in die Tasche greifen. Im Park selbst gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten, allerdings kannst du in einem der umliegenden Dörfer oder einfach in Palma de Mallorca unterkommen. Der Park kann das ganze Jahr über ohne Probleme besucht werden, auch Restaurants, die typisch spanisches Essen servieren, findest du dort.

Über die*den Autor*in

Yannick SchrothIn Deutschland geboren, hat Yannick schon in jungen Jahren damit begonnen, die Welt zu bereisen. Wann immer er kann, lernt er neue Länder und Kulturen kennen. Passend dazu hat er einen Bachelor in International Business und macht derzeit einen Master in Global Studies. Das Schreiben erlaubt ihm, sein Leben mit seiner Passion zu finanzieren. Sieh dir die Website von Yannick an und folge ihm auf Instagram, um weitere Reiseinspirationen zu erhalten.

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