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Die Reisetrends des letzten Jahres sind die diesjährige Reiserealität. Welches also sind die Trends, die die Reisebranche in diesem Jahr ankurbeln werden? Wir haben uns verschiedene Studien vorgenommen und auf Basis aktueller Branchenberichte* die neuesten Reisetrends zusammengestellt, um dir zu zeigen, worauf du dich 2019 einstellen kannst. So kannst du erfahren, was sich in punkto Trends im Vergleich zu 2018 verändern wird.

Unerforschte Reiseziele

Angesichts des wachsenden Overtourism-Problems in Großstädten auf der ganzen Welt werden immer mehr Reisende im nächsten Jahr Ausschau nach weniger überlaufenen Reisezielen halten. Die rapide Zunahme des Tourismus an Orten wie Amsterdam, Paris und Venedig hat Einheimischen das Gefühl gegeben, aus ihren eigenen Städten verdrängt zu werden, da ihre Straßen, öffentlichen Plätze und sogar Wohnungen von Besuchern in Beschlag genommen werden, worunter die Lebensqualität natürlich leidet.

So ist es wenig verwunderlich, dass sich mehr Reisende als je zuvor für Ziele entscheiden werden, die diesen Städten ähnlich, aber weniger überfüllt und weniger teuer sind. Anstatt den Touristenmassen beispielsweise nach Barcelona zu folgen, werden sie Ziele mit ebenso eindrucksvollem kulturellem Angebot wie Sevilla und Valencia auf ihre Reiselisten setzen.

Mithilfe von Tools wie der Irgendwohin-Suchfunktion von momondo können Reisenden die Preise für alternative Reiseziele auf einer Karte anzeigen. Um die Irgendwohin-Suchfunktion zu verwenden, musst du einfach in der Suchleiste deinen Startflughafen auswählen und im Feld für den Zielflughafen „Irgendwo“ eingeben, das Reisedatum deiner Wahl festlegst und auf „Suchen“ klicken, um eine Liste mit neuen Reisezielen – nach Preis oder nach Lage auf der Karte sortiert – angezeigt zu bekommen. Und schon kannst du dich von neuen Reisezielen inspirieren lassen.

Weitere Infos: Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Valencia

Authentischer kulinarischer Tourismus

Amerikanisch-Mediterrane Küche bei Jack's Wife Freda in New York City, NY © foodslu

Letztes Jahr ging es vor allem um Instagram-würdige Speisen (ja, das Avocado-Toast war definitiv eine von ihnen) und Besuche in vielgepriesenen und trendigen Restaurants. Die Zukunft des kulinarischen Tourismus wird kostspieligen Schlemmereien jedoch den Rücken zukehren und sich um authentischere Speiseerlebnisse drehen. Besuche lokaler Märkte und Essen mit Einheimischen in ihren eigenen vier Wänden werden bei Reisenden, die neue Orte entdecken, hoch im Kurs stehen.

Reisende werden ganze Urlaube um ihr Essen herum planen und ihre Reiseziele auf Basis des kulinarischen Angebots auswählen. Vor allem Japan wird bei reisenden Feinschmeckern aufgrund seiner einzigartigen Küche, der traditionellen Märkte und der innovativen Speiseerlebnisse immer beliebter und deshalb auch im nächsten Jahr ein angesagtes Reiseziel.

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Leistungen sind die neuen Erlebnisse

Beim Reisen geht es nicht mehr nur darum, Sightseeing-Touren zu unternehmen und Länder auf der Reiseliste abzuhaken. Einer der aufkommenden Trends für nächstes Jahr heißt „Leistungsurlaub“. Reisende, die keine Lust mehr auf die ewig gleichen Aktivitäten haben, werden sich für Reiseerlebnisse entscheiden, im Rahmen derer sie ein Ziel erreichen oder etwas vollkommen Neues tun können.

Der erste Marathon des Lebens, eine Besteigung des Kilimandscharo oder eine Wanderung auf dem Jakobsweg sind Beispiele für Herausforderungen, die großen Einfluss auf die Wahl der Reiseziele im nächsten Jahr haben werden. Hier zeigen sich gewisse Ähnlichkeiten zum Erlebnis-Reisetrend des letzten Jahres, bei dem es darum ging, in die lokale Kultur einzutauchen, sich mit Einheimischen auszutauschen und Orte von Grund auf kennenzulernen. Nächstes Jahr wird der Schwerpunkt jedoch eher darauf liegen, die eigenen Fähigkeiten und Grenzen auszuloten.

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Work and Travel

Arbeit von neun bis fünf klingt deutlich angenehmer, wenn du Vollzeit-Reisender bist

Anstatt den „Bleisure“-Trend (Verbindung von Arbeit und Freizeit) des letzten Jahres einfach fortzusetzen, werden Reisende ihn im Jahr 2019 auf deutlich längere Zeiträume ausdehnen. Heutzutage haben mehr Berufstätige denn je die Möglichkeit, Geschäftsreisen zu privaten Zwecken um ein paar Tage oder sogar Wochen zu verlängern, was den letztjährigen „Bleisure“-Trend überhaupt erst möglich gemacht hat. In diesem Jahr wird eine Verlängerung um ein paar Tage jedoch nicht mehr ausreichen. Stattdessen werden immer mehr Menschen für einen Monat oder länger in Vollzeit oder Teilzeit als digitale Nomaden im Ausland arbeiten.

Dank zuverlässigem, flächendeckendem WLAN-Zugriff, fortschrittlichen Online-Kommunikationsmethoden und professionellen Coworking Spaces in Großstädten auf der ganzen Welt wird es zunehmend leichter, für längere Zeit an verschiedenen Orten zu leben und zu arbeiten. Auch Programme wie Remote Year tragen dazu bei, solche Erfahrungen möglich zu machen.

Mehr Infos: Tipps für angehende Vollzeit-Reisende und digitale Nomaden

Gemeinschaftsorientierte Hotels

Viele Hotels werden in diesem Jahr in große Gemeinschaftsbereiche für Gäste investieren, anstatt die eigentlichen Hotelzimmer zu vergrößern. Immer mehr Reisende sind heute an Unterkünften mit Bereichen interessiert, in denen sie sich aufhalten und andere Reisende kennenlernen können – vergleichbar mit der Erfahrung in einem Hostel.

Diese offenen Lounge-Bereiche werden sich zum Anlaufpunkt für gesellige Reisende entwickeln, die nicht auf den Komfort und die Privatsphäre eines Hotels verzichten wollen, aber dennoch neue Leute kennenlernen und sich auf beruflicher und privater Ebene austauschen möchten. Die Moxy-Hotels von Marriott wurden zum Beispiel ganz auf die Bedürfnisse von Millennials zugeschnitten und bieten eigens gestaltete Lounges mit Barkeepern sowie rund um die Uhr geöffnete Cafés auf dem Hotelgelände.

Neue Hoteltechnologie

Die Investition in neue Technologie wird nächstes Jahr eine wichtige Priorität für Hotels sein. Insbesondere werden viele Unterkünfte ihr WLAN-Angebot in punkto Geschwindigkeit und Bandbreite auf ein neues Niveau bringen. Um Gästen einen einfacheren und reibungsloseren Aufenthalt zu ermöglichen, werden Hotels außerdem in Dinge wie künstliche Intelligenz, automatisierte Check-ins und Check-outs sowie Mobilanwendungen für die Bedürfnisse ihrer Gäste innerhalb und außerhalb des Hotels investieren.

Eine solche App ist Hilton Honors, mit der Gäste über ihre Mobiltelefone den Zimmerservice nutzen, Spa-Behandlungen buchen und sogar Flughafentransfers vereinbaren können. Dank einfachem Zugang zu den Einrichtungen und Services des Hotels per Tastendruck können Gäste ihren Aufenthalt ganz an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen, während das Personal sich voll und ganz der Zufriedenheit der Gäste widmen kann.

Generationsübergreifendes Reisen

Familienmitglieder aller Altersgruppen werden 2018 mehr gemeinsam reisen

Soloreisen waren 2018 ein wichtiges Thema, vor allem für Frauen. Auch in diesem Jahr wird es neue Möglichkeiten und Inspirationen für Alleinreisende geben, aber auch das Interesse an generationsübergreifendem Reisen wird 2019 seinen bisherigen Höhepunkt erreichen.

Familienmitglieder aller Altersgruppen wie Eltern, Kinder und Großeltern werden gemeinsam auf Reisen gehen, um mehr Zeit miteinander zu verbringen und neue Erinnerungen zu schaffen. Optionen für alle Altersstufen werden zu einem Muss für Reiseanbieter werden, egal ob es um Unterkünfte oder um Aktivitäten geht: Ein Schwerpunkt auf eine einzige Altersgruppe reicht nicht mehr aus.

Bewusstes Reisen ist in

2018 wurde viel über nachhaltiges Reisen gesprochen, aber der neueste Reisebegriff für 2019 lautet „bewusstes Reisen“. Während es beim nachhaltigen Reisen vor allem um den ökologischen Fußabdruck der Reisenden und die lokale Wirtschaft geht, erweitert bewusstes Reisen das Konzept um einen Gemeinschaftsaspekt. Mehr als je zuvor werden Reisende ebenso auf ihren Einfluss auf die Menschen an ihren Reisezielen achten wie auf die wirtschaftlichen Auswirkungen ihrer Reisen.

Abgesehen von der Buchung umweltfreundlicher Touren und vom Einkauf von Bio-Produkten auf lokalen Märkten werden Reisende ihr Geld auf Arten ausgeben, die der lokalen Wirtschaft und Gemeinschaft zugutekommen, anstatt Angebote von großen Konzernen und ausländischen Investoren wahrzunehmen. Dazu zählen die Buchung von Zimmern in kleinen Boutique-Hotels anstelle von großen Hotelketten und das Einkaufen in lokalen Geschäften anstelle von internationalen Kaufhausketten.

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*Die Informationen für diesen Artikel wurden führenden Reisebranchen-Publikationen entnommen, darunter Skift.com, Intrepid Travel, Travel Weekly, US News und Adventure Student Travel

Über die*den Autor*in

Samantha FanelliNach Fertigstellung ihres ersten Buches im Alter von fünf Jahren – mit Strichmännchen und Glitzerkleber, versteht sich – nahm Samantha ihre Karriere im Journalismus auf und landete so als Datenjournalistin bei momondo. Sie hat einen unstillbaren Appetit auf kreatives Erzählen, Reisen und gute Pizza. Ausserdem hat sie nicht das geringste Problem damit, stundenlang bei den neuesten Gourmet-Hotspots in der Schlange zu stehen.

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