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Ohne Technologie ist unser Alltag kaum vorstellbar. Unzählige Male greifen wir zu unseren Smartphones, um Nachrichten zu verschicken oder unsere Social-Media-Accounts zu checken oder schnell mal ein Selfie hochzuladen. Auch im Berufsleben läuft nichts ohne Technologie und Computer. Wenn wir dann Feierabend haben, streamen wir vielleicht einen Film, zocken auf der Konsole oder lassen uns vom guten, alten Free-TV berieseln.

Auch im Urlaub sind viele von uns ständig online. Klar, die Daheimgebliebenen müssen doch sehen, zu welchen tollen Zielen wir gefahren sind, und regelmäßig mit Bildern versorgt werden. Die schöne Welt der Technologie hat sehr viele Vorteile und unser moderner Alltag wäre ohne sie um einiges schwerer, ganz klar. Doch wie so oft im Leben macht auch hier die Dosis das Gift. Zu viel digitale Welt bringt auch Nachteile mit sich.

 

Reiseziele für Digital-Detox entdecken

 

 Rund um die Uhr online 

Smartphone in everyday life

Hast du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, wie viele Stunden pro Tag du online bist? Der Griff zum Smartphone oder anderen digitalen Kommunikationsmitteln ist für uns schon so selbstverständlich geworden, dass uns wahrscheinlich gar nicht bewusst ist, wie oft wir sie jeden Tag nutzen. Eine Studie aus dem Jahr 2015 hat ergeben, dass die Menschen im Durchschnitt etwa 90 Mal ihr Handy zur Hand nehmen. Mittlerweile dürfte sich diese Zahl um ein Vielfaches erhöht haben. Tatsächlich läuft für viele von uns nichts mehr ohne Smartphone und Co. Das fängt schon damit an, dass wir uns vor dem Schlafengehen den Wecker unseres Handys stellen – natürlich erst, nachdem wir ein letztes Mal unsere Social-Media-Kanäle und unsere Nachrichten gecheckt haben.

Morgens zum Frühstück müssen wir nachschauen, was sich über Nacht in der digitalen Welt getan hat. Am Arbeitsplatz starren wir meist auf Computer oder Laptop und abends schauen wir fern oder nehmen unseren eBook-Reader zur Hand. Dieser exzessive Konsum digitaler Kommunikationsmedien hat Konzentrationsschwierigkeiten zur Folge und löst Stress aus. Da wird es doch höchste Zeit, einmal offline zu gehen und Digital-Detox zu betreiben, findest du nicht auch?

 

Was ist Digital-Detox überhaupt?

Meditationszeit
Der Begriff Detox bedeutet so viel wie Entgiftung. Wahrscheinlich denkst du jetzt unwillkürlich an grüne Smoothies, Tees und Fastenkuren. Im Prinzip liegst du da gar nicht falsch. Denn Digital-Detox bedeutet nichts weiter, als eine Weile bewusst auf alle digitalen Kommunikationsmittel zu verzichten und mal wieder „back to the roots“ zu gehen. Nein, du musst dich jetzt nicht schützend über deinen Laptop und dein Smartphone werfen, denn Digital-Detoxen ist im Alltag eher schwierig und im Beruf oft auch gar nicht machbar. Die beste Möglichkeit, offline zu gehen, ist ein Digital-Detox-Urlaub.

 

Urlaub wie früher
australia new south wales

Plane deinen nächsten Urlaub mal ganz nostalgisch ohne alle digitalen Medien. Vielleicht wirst du jetzt zurückerinnert an deine Kindheit, als deine Eltern Reiseführer wälzten, um sich über das ausgewählte Urlaubsland zu informieren, und Mama mit der Straßenkarte auf dem Schoß Papa mehr oder weniger gut dorthin brachte. Ja, so ähnlich soll dein Offline-Urlaub auch werden, denn das Navi ist natürlich ebenso tabu wie Handy, E-Book-Reader und Laptop. Stattdessen kommen Fotoapparat, Reiseführer und richtige Bücher ins Urlaubsgepäck.

Wenn du im Urlaub mal früh aufstehen musst, dann besorge dir einen analogen Wecker und vergiss auch nicht, ein paar Kugelschreiber einzupacken. Denn du schickst natürlich keine Textnachrichten aus dem Urlaubsort, sondern Ansichtskarten. Außerdem solltest du dir ein wenig Kleingeld einstecken. Wenn du mal zu Hause anrufen möchtest, machst du dich ganz einfach auf die Suche nach einer Telefonzelle. Damit du gar nicht erst in Versuchung kommst, doch mal das nächste Internet-Café anzusteuern, solltest du dir idealerweise einen Urlaubsort aussuchen, der keine oder nur eine schlechte Internetverbindung hat. Denn nur so kannst du wirklich Urlaub ohne Internet machen. Wenn dir bei dem Gedanken an so viel Nostalgie ein wenig bange wird, dann kannst du ja zum Beispiel deine Ferien unter Gleichgesinnten verbringen. Dazu musst du noch nicht einmal besonders weit fahren, solche Orte findest du auch in Deutschland.

 

Digital-Detox-Camps
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Digital-Detox-Camps sind so etwas wie Ferienlager für Erwachsene. In idyllischer Landschaft gibt es abendliche Lagerfeuer mit Grillen und Gitarrespielen. Du schläfst in Hütten, kannst Sport treiben, zum Beispiel Volleyball oder Bogenschießen, es werden Yoga-Stunden und Meditationen angeboten. In vielen Camps ist es tabu, über die Arbeit zu reden, und auch dein Name spielt hier keine Rolle. Du wirst ermuntert werden, dir einen ganz neuen zuzulegen. In den Digital-Detox-Camps kannst du unter Gleichgesinnten abschalten und einfach mal wieder die Seele baumeln lassen. Vielleicht wirst du dort ganz neue Fähigkeiten an dir entdecken, weil du Dinge ausprobieren kannst, die du normalerweise nicht versuchen würdest. Ein Aufenthalt im Digital-Detox-Camp wird übrigens auch als Firmen-Retreat angeboten.

 

Digital-Detox-Hotels
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Sollte dir das ein bisschen zu rustikal sein, dann kannst du alternativ in einem Digital-Detox-Hotel einchecken. WLAN oder Fernseher wirst du dort in der Regel vergeblich suchen, dafür kannst du entspannen, Massagen und Wellnessangebote genießen, schöne Wanderungen unternehmen oder an gemeinsamen Lesestunden teilnehmen. Viele Hotels bieten einen Fahrradverleih, zur Unterhaltung gibt es ganz klassische Brettspiele oder Puzzles. Vielleicht hast du ja auch Lust, an einem Kochkurs teilzunehmen. Digital-Detox-Hotels findest du beispielsweise in den malerischen bayerischen Bergen oder in den Wäldern im italienischen Umbrien, wo du unter anderem beim Reiten oder Angeln zur Ruhe kommst und einfach die Natur genießen kannst. Wähle einfach den Ort, der dir am besten zusagt.

 

Wellnesshotels entdecken

 

Mal ganz weit weg fahren
machu pichu

Ein anderer, sehr effektiver Tipp ist es, einfach an irgendeinen wunderschönen Flecken auf der Welt zu reisen, wo du gar nicht erst auf die Idee kommst, nach der nächsten Internetverbindung zu suchen. Hierfür bieten sich beispielsweise Wandertouren in den Bergen oder in einem weitläufigen Nationalpark an, zum Beispiel der Banff Nationalpark in Kanada, die antike Inka-Stadt Machu Picchu oder auch die bizarren Felslandschaften im türkischen Kappadokien.

 

Flüge nach Lima finden

Unterkunft in Lima finden

 

Langsam anfangen

Wenn du glaubst, ein längerer Digital-Detox-Urlaub ist nichts für dich, dann kannst du dich auch ganz langsam an dieses neue Gefühl herantasten. Anstatt für eine oder zwei Wochen Urlaub ohne Internet und Handy zu machen, fängst du zunächst mal mit einem Digital-Detox-Wochenende an. Wenn du dann auf den Geschmack gekommen bist, dann kannst du ja das nächste Mal länger digital entgiften. Du wirst merken, wie gut dir der Urlaub von der digitalen Welt tut und wie du innerlich zur Ruhe kommst.

 

Alltagstipps

Doch der schönste Digital-Detox-Urlaub hat seine Wirkung verfehlt, wenn du nach deiner Rückkehr gleich wieder in alte Gewohnheiten verfällst. Natürlich musst du jetzt erst einmal deine ganzen Nachrichten lesen, E-Mails beantworten und Familie und Freunde auf den neuesten Stand bringen. Spätestens, wenn du wieder zu arbeiten anfängst, kannst du es ohnehin nicht vermeiden, wieder mit der digitalen Welt in Berührung zu kommen. Und das ist auch in Ordnung, denn, wie wir zu Anfang bereits festgestellt haben, ganz ohne sie kommen wir im Alltag nicht klar.

Es geht einfach darum, den digitalen Konsum etwas herunterzuschrauben und sich auch im Alltag immer mal wieder bewusst kleine Auszeiten nehmen, in denen wir nicht aufs Handy starren. Ein guter Anfang ist vielleicht, nicht sofort morgens nach dem Wachwerden zum Smartphone zu greifen, sondern erst nach dem Frühstück. Vielleicht hast du auch zwischendurch mal Lust, ganz altmodisch eine Zeitung zu lesen, anstatt die neuesten Nachrichten aus dem Internet zu beziehen. Und nachts könntest du dir ja auch einen normalen Wecker stellen und vielleicht ein Buch zur Hand nehmen und nicht das Smartphone, um ein letztes Mal vor dem Einschlafen die sozialen Medien zu checken. Und wenn dir all die digitalen Kommunikationsmedien mal wieder zu viel werden, dann weißt du ja jetzt, was du dagegen unternehmen kannst.

Über die*den Autor*in

Jeanifer BreklingJeanifer ist halb Amerikanerin, halb Japanerin und fühlt sich absolut in Alaska zuhause. Seit ihrer Kindheit bereist sie die Welt und verbringt viel Zeit in der Natur. Zu ihren aktuellen Lieblingszielen gehört Kreta, aber ihr nächstes großes Abenteuer soll Fidschi werden. Wenn sie nicht gerade von Orten träumt, die sie gerne besuchen möchte, betreibt Jeanifer zuhause ihre Brauerei, kocht, schaut Sci-Fi und tobt mit ihren Kindern herum. Folge Jeanifer auf Linkedin, um weitere Reiseinspirationen zu erhalten.

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