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Die Insel von Réunion liegt im Indischen Ozean, östlich von Madagaskar und hat alles, was man sich nur wünschen kann: wunderschöne Strände, tropische Regenwälder, schwindelerregend hohe Berge und die bunte kreolische Kultur. Réunion ist ein wahrer Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Es gibt hier keine einheimische Bevölkerung, die Inselbewohner stammen vor allem aus Frankreich, Afrika, Indien, Madagaskar und China, bzw. haben – in den meisten Fällen – Wurzeln in fast allen der genannten Länder. Diese ethnische Vielseitigkeit spiegelt sich überall auf der Insel wider, von der Musik und Architektur hin zur Küche. Das Nationalgericht heißt „Cari“ und besteht aus geschmortem Fleisch in einer Tomatensoße mit frischem Ingwer, Erdnüssen, Knoblauch und Kaffernlimette. Die Insel ist recht kompakt – sie lässt sich in nur viereinhalb Stunden umfahren. Doch trotz ihrer Größe hat sie wunderschöne Landschaften mit zahlreichen lohnenswerten Zielen, die einen 10-tägigen Aufenthalt hier ohne weiteres ausfüllen. Am besten lässt sich Réunion mit dem Auto erkunden.

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Praktische Tipps

Einheimische sagen, die Insel hätte ein „sanfte Gemüt“, was darauf anspielt, dass es hier im Gegensatz zu den nächsten Nachbarn auf dem afrikanischen Kontinent keine gefährlichen Tiere gibt, da die indigene Fauna von Réunion lediglich aus Vögeln besteht. Allerdings haben Haiangriffe in der jüngsten Vergangenheit zugenommen, Schwimmen ist also streng auf Lagunen beschränkt, die durch Netze gesichert wurden und von Rettungsschwimmern bewacht werden.

Da Réunion auf der südlichen Halbkugel liegt, variieren die Temperaturen hier zwischen 18 und 31 Grad Celsius (obwohl sie auf großer Höhe auf bis zu 4 Grad sinken können), die Insel kann also ganzjährig besucht werden, wenngleich der Zeitraum von Dezember bis März – die Zyklonzeit – besser gemieden werden sollte.

Tropische Regenschauer gibt es das ganze Jahr über – sei also nicht eitel und packe einen wasserdichten Regenumhang ein. Dank des bergigen Geländes ist die Insel jedoch für ihre Mikroklimas bekannt: Auch wenn es an einer Stelle regnet, reichen 20 Minuten Fahrt im Auto meist aus, um ein Fleckchen mit blauem Himmel und Sonnenschein zu finden.

Da Réunion ein offizielles französisches Überseegebiet ist, ist die lokale Währung der Euro und die Amtssprache Französisch.

Genieße die Sonne an der Westküste

 Dein erstes Ziel in Réunion sollte auf jeden Fall der Strand sein!

Dein erstes Ziel in Réunion sollte auf jeden Fall der Strand sein!

Wenn man bedenkt, was die Insel so alles zu bieten hat, gibt es eigentlich nichts, was Reisende in die Hauptstadt Saint-Denis zieht – fahre stattdessen direkt zu den Stränden an der Westküste.

Saint Gilles ist der beste Ort für Tauchgänge in den garantiert haifreien Korallenriffen, wo es Schildkröten, Clownfische, farbige Korallen und zahlreiche andere Meereslebewesen zu sehen gibt. Abhängig von der Jahreszeit sind auch Dolphin- und Walbeobachtungstouren möglich.

Das Bleu Marine Dive Centre bietet mehrere Pakete an, in denen Tauchlehrer, Ausrüstung und Bootsfahrt enthalten sind.

Die Strände, die sich zwischen Saint Gilles bis nach Saint-Leu an der Küste entlang erstrecken, gehören mit zu den besten der ganzen Insel: weißer Sand, von Palmen gesäumt, weitflächige Lagunen zum Schwimmen und entspannte Strandbars. Uni Vert am La Saline les Bains ist eine tolle Wahl, um Cocktails, Obstsäfte und frischen Fisch sowie Meeresfrüchte zu genießen, während der weiche Sand deine Füße umschmeichelt.

Lerne etwas über Zucker- und Rumherstellung

 Lerne bei Saga du Rhum etwas über die größte Industrie auf der Insel: die Rumproduktion

Lerne bei Saga du Rhum etwas über die größte Industrie auf der Insel: die Rumproduktion © shabeilina974

Besuche Stella Matutina, eine ehemalige Zuckerrohrverarbeitungsfarbrik, die in ein kürzlich renoviertes, interessantes und äußerst informatives Museum verwandelt wurde, um mehr über die Geschichte der Insel zu erfahren.

Die Geschichte des Zuckers in Réunion ist im Prinzip die Geschichte der Insel selbst, da sie enormen Einfluss auf den Sklavenhandel des Landes, die koloniale Vergangenheit und die wirtschaftliche Bedeutung hatte. Auch heute noch bedecken Zuckerrohrplantagen die Insel, die nach wie vor die bedeutendste Quelle für Arbeitsplätze darstellt. Das Museum liegt am Stadtrand von Saint Leu und erweckt mit seinen interaktiven Anzeigen und einem 4D-Kino die Vergangenheit zum Leben.

Du musst nicht unbedingt eine Naschkatze sein, um von der Zuckerindustrie der Insel zu profitieren: Auf Réunion gibt es mehrere Rumdestillerien und das Saga du Rhum in Saint Pierre ist ein ausgezeichnetes Museum, das in der ältesten Destillerie eingerichtet wurde, die auch heute noch aktiv ist. Nimm an einer Führung teil, die mit einer Rumverkostung in der Bar endet.

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Erforsche die Talkessel im Zentrum von Réunion

 Erforsche die berühmten Talkessel von Réunion und genieße die herrliche Aussicht

Erforsche die berühmten Talkessel von Réunion und genieße die herrliche Aussicht

Die Insel von Réunion ist ein Paradies für Wanderer und berühmt für ihre Talkessel, die sogenannten „Cirques“, die sich wie riesige, grün bewachsene Amphitheater zwischen den Bergen hindurchziehen, die rundum in die Höhe ragen. Insgesamt gibt es drei Cirques: Salazie, Mafate und Cilaos.

Am beeindruckendsten ist wohl Mafate, die zuerst von Sklaven bevölkert wurde, die von den Zuckerrohrplantagen im Flachland hierher geflohen waren. Da das Tal von Bergen eingeschlossen ist, ist Mafate auch heute noch recht abgelegen – die einzige Zugangsmöglichkeit ist zu Fuß oder im Helikopter. Insgesamt gibt es in Mafate 140 Kilometer Wanderwege, an denen überall verstreut Pensionen liegen, es gibt also endlose Wandermöglichkeiten für alle Schwierigkeitsstufen.

Eine 3-Tages-Option ist eine Wanderung, die in Maido beginnt (der Regionalbus hält direkt am Ausgangspunkt), hinunter ins Tal durch die Dörfchen Roche Plate und Marla, bevor es hinauf geht auf den Gebirgskamm und wieder hinunter, dieses Mal in den Cirque Cilaos.

 In Hell-Bourg gibt es farbenfrohe kreolische Villen, umgeben von den verschiedensten Pflanzen

In Hell-Bourg gibt es farbenfrohe kreolische Villen, umgeben von den verschiedensten Pflanzen © roshina18

Bei deinem Besuch in Hell Bourg, das offiziell zum schönsten Dorf von Réunion ernannt wurde, solltest du deine Kamera nicht vergessen, denn hier gibt es zahlreiche bunte Häuser mit hübschen, mit Blumen geschmückten Verandas, die unbedingt einige Fotos wert sind. Sogar die Fahrt nach Hell Bourg ist wunderschön – entlang kurvigen Bergstraßen, direkt unter einem Wasserfall hindurch, der hier die Straße nass macht (und auf Creole passend „Pisse-en-l’Air“ genannt wird). Übernachte in einem der Gästehäuser, die in dieser Gegend überall zu finden sind. Am besten bestellst du dein Abendessen und Frühstück gleich mit – in den meisten Häusern erhältst du ein leckeres landestypisches Gericht, gefolgt von Obst und Rum als Nachspeise. In einigen Gästehäusern kannst du sogar Orchideenrum probieren, der vom Karamellgeschmack der Faham-Orchidee durchzogen ist, die nur mit spezieller Genehmigung gepflückt werden darf.

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„Sud Sauvage” – Vulkanabenteuer im wilden Süden

 Formica Leo, ein kleiner vulkanischer Krater des Vulkans Piton de la Fournaise

Formica Leo, ein kleiner vulkanischer Krater des Vulkans Piton de la Fournaise

Eine Tour durch den Jardin des Parfums et Epices (Garten der Parfüme und Gewürze) in Saint Philippe ist ein Höhepunkt der Südküste.

Der Garten ist nicht sehr gut ausgeschrieben, es empfiehlt sich also, einen Tourführer anzuheuern, der sich auskennt und dich zudem auf die versteckten Schätze unter den mehr als 1,500 Pflanzenarten hinweisen wird – von den knallroten Kakaobohnen hin zu rosa Bananen, schwarzen Orchideen und zahllosen gelben Sternfrüchten, die an den Ästen hängen.

Während eines Urlaubs auf Réunion darf ein Besuch zum Piton de la Fournaise („Spitze des Ofens“) – einem aktiven Vulkan, der in den letzten 10 Jahren mehrmals ausgebrochen ist – nicht fehlen.

Der Vulkan ist nicht explosiv, er ist also nicht gefährlich, dennoch hat er bei den Einwohnern von Réunion einen mystischen Status. Wenn er ausbricht, sind sämtliche Straßen voller Familien der Insel, die unbedingt einen Blick auf die langsam fließende Lava erhaschen wollen.

Fahre durch die unheimliche, verbrannte Landschaft von Le Grand Brûlé, wo diverse Ausbrüche im Laufe der Jahre den Wald ausradiert und mit schwarzer, erhärteter Lava ersetzt haben, die vom Krater bis an den Fuß des Vulkans reicht.

Auch die Notre-Dame-des-Laves, die berühmteste Kirche der Insel, die vom Vulkanausbruch in den 1970er Jahren verschont blieb, ist einen Besuch wert.

Die Lava floss bis an die Türschwelle der Kirche, spaltete sich dann und floss um die Kirche herum, ohne diese zu berühren. Das schwarze Vulkangestein um die Kirche herum wurde belassen, wie es war und ist ein beeindruckender – manche sagen sogar wundersamer – Anblick.

Nach Osten in Richtung Bourbon Island

 Die Insel Réunion ist in Sachen Vanille recht bewandert

Die Insel Réunion ist in Sachen Vanille recht bewandert

Wenn du an der Nordostküste entlangfährst, kommst du zur ProVanille-Vanillekooperative in Bras Panon. Neben Zucker ist die Geschichte von Réunion auch eng mit der Vanille verbunden – und zwar so eng, dass die Insel ursprünglich „Bourbon Island“ genannt wurde. Obwohl die Vanilleorchidee ursprünglich aus Mexiko stammt, war es ein 12 Jahre alter Sklave aus Réunion namens Edmond Albius, der entdeckte, wie man die Blüte bestäuben und Vanilleschoten züchten kann. Damit schlug er die führenden Botanisten seiner Zeit und perfektionierte eine Technik, die auch heute noch verwendet wird. Auf einer Führung durch die Kooperative erfährst du alles über die Geschichte der Vanille und wie diese angebaut und zubereitet wird.

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Über die*den Autor*in

Olivia BurcheaAbsoluter Bücherwurm und Entspannungsexpertin – das ist Olivia, unsere Redaktionsassistentin. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Olivia größtenteils damit, Literatur zu verschlingen und Buchhandlungen zu besuchen. Wenn sie nicht gerade in einen Roman versunken ist, findest du sie bei einer Tasse Kaffee, auf ihrem Fahrrad oder bei der Planung von Reisen in europäische Städte oder nach Ostasien. Als nächstes auf ihrer Liste: Japan und Italien.

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