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Eine Wochenendreise durch Berlins bewegte Vergangenheit kann ganz schön anstrengend sein – aber im allerbesten Sinne. Diese Stadt hat jede Menge Geschichten zu erzählen: Jedes Viertel hat seine ganz eigene Persönlichkeit, eigene Farben und eine eigene Atmosphäre. Und da die deutsche Hauptstadt seine Besucher mit offenen Armen empfängt, haben die multikulturellen Einwohner dafür gesorgt, dass auch die kulinarische Vielfalt nicht zu kurz kommt.

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Entdecke coole Restaurants in sechs Berliner Viertel, lern die Einflüsse der größten Einwanderergruppen auf die lokale Esskultur kennen und hol dir ein paar heiße Tipps für höchste Gaumenfreuden. Schlemm dich mit uns durch die Hauptstadt. Guten Appetit!

Einmal um die Welt – Restaurants in Friedrichshain

Das lebhafte Friedrichshain

Das Viertel Friedrichshain im ehemaligen Ost-Berlin hat sich im Laufe der Jahre grundlegend verändert. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Bereiche des Ortsteils zerstört, und heute ist Friedrichshain das Zentrum der lokalen Bohème, eine ebenso schöne wie ungeschliffene Gegend, die Veränderungen und Fortschritt mit offenen Armen empfängt. Punks, Techno-Jünger und Künstler aus aller Welt leben inmitten von riesigen Medienunternehmen und Sowjet-Architektur – ein Schmelztiegel der Kulturen, der sich in allen Bereichen des täglichen Lebens bemerkbar macht.

Das Frühstück „Schwarzes Meer“ in der Datscha Café Bar ist der Traum eines jeden Fischliebhabers

Einer der größten Vorteile der Gentrifizierung des Viertels ist die Fülle an kulinarischen Optionen. In Friedrichshain sorgen die Einflüsse der größten Einwanderergruppen dafür, dass jeder Gourmet auf seine Kosten kommt.

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Wenn du dich für die Spezialitäten der rund 300.000 russischen Einwohner Berlins interessierst, solltest du in der Datscha Café Bar vorbeischauen und dich an herzhaften Suppen, Blinis und den köstlichen Gerichten zum Sonntagsbrunch sattessen. Wenn dir der Sinn nach einem Abstecher in den Sudan steht, kannst du dich bei Nil von einer Portion Tamiya mit Halloumi, einer sättigenden Köstlichkeit mit reichlich Erdnusssauce, umgehend dorthin befördern lassen.

Pizza und Flammkuchen – Prenzlauer Berg

Trotz der umfassenden Gentrifizierung ist die raue Geschichte von Prenzlauer Berg an den Fassaden seiner Gebäude auch heute noch sichtbar

Der Name Prenzlauer Berg verspricht eine malerische Atmosphäre, und die Schönheit der Umgebung sorgt dafür, dass dieses Versprechen voll und ganz eingehalten wird – dies ist zweifellos eines der prächtigsten Viertel von Berlin. Angesichts der von Bäumen gesäumten Pflastersteinstraßen, der 300 denkmalgeschützten Gebäude und der Vielzahl von eleganten Geschäften und Lokalen kann man schnell vergessen, dass die zauberhafte Fassade eine weitaus weniger gepflegte Vergangenheit verbirgt.

Früher war Prenzlauer Berg ein Paradies für Hausbesetzer voller leerstehender Gebäude, anarchistischer Gruppen und Suppenküchen. Die aufrührerische Stimmung machte den Ort zu einem bedeutenden Schauplatz der friedlichen Revolution, die den Weg für den Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 bereitete. 27 Jahre später jedoch ist von all der Rebellion nichts mehr zu spüren.

Die Anarchos sind wohlhabenden Eltern gewichen, die ihre Kinderwagen durch die einladenden Straßen schieben, die leerstehenden Fabrikhallen beherbergen heute prachtvolle Eigentumswohnungen und an die Stelle der Suppenküchen sind einige der angesagten Restaurants Berlins getreten.

Himmlische Pizza im Neapel-Stil bei Standard

Für dich bedeutet dies allerdings, dass es jede Menge Orte gibt, wo du zwischen deinen Streifzügen durch die lokale Vergangenheit deine Füße ausruhen und deinen Gaumen erfreuen kannst. Wie wäre es mit einem Flammkuchen nach Elsässer Art? Im Gugelhof ist der Ofen fast immer warm und es wird die eine leckere, vielseitige Auswahl geboten. Probiere doch einfach die Spezialität des Hauses Flammkuchen Gugelhof mit Lachs, Kapern, Zwiebeln und „Café de Paris“-Butter.

Falls du außerdem Interesse an einer der besten Pizzas der Stadt hast – und wer hat das nicht? – dann komm zu Standard, wo sogar der Rand eine Köstlichkeit ist.

Klein-Istanbul – Kreuzberg und Neukölln

Bei einem Spaziergang durch Kreuzberg kann man die Einflüsse der türkischen Gemeinschaft gar nicht übersehen. Die Türken kamen nach dem Zweiten Weltkrieg als Gastarbeiter hierher, um die Stadt wiederaufzubauen. Die meisten von ihnen zog es nach Kreuzberg, und zwar aus mehreren Gründen: Die Miete war spottbillig, die Lebenskosten niedrig und die Berliner Mauer, die Teile von Kreuzberg von drei Seiten umschloss, schuf ein abgeschiedenes Fleckchen in der Stadt, in dem sie ihrer eigenen Kultur nachgehen konnten.

Gönn dir ein paar der türkischen Köstlichkeiten auf dem türkischen Markt von Kreuzberg

Heute leben eine Viertelmillion Türken in Berlin, und bei einem Spaziergang durch Kreuzberg und das benachbarte Neukölln kannst du erleben, wie harmonisch sich die Kulturen beider Länder vermischt haben. Jede Woche werden am Landwehrkanal die bunten Stände des türkischen Markts (dienstags und freitags von 11 bis 18.30 Uhr) aufgeschlagen, an denen alles von Stoffen und Handtaschen bis hin zu brutzelnden Köfte und vor Zuckersirup tropfenden Baklava verkauft wird.

Wenn du in der Gegend bist, solltest du dir auch einen Imbiss in einem der unzähligen Grillrestaurants und Kebab-Läden nicht entgehen lassen, die ohne Frage zu den coolsten Restaurants in Berlin zählen. Bei Doyum am Kottbusser Tor erwartet dich ein spektakulärer „Adana Kebab“, und die Lammkoteletts beim Adana Grill am Görlitzer Bahnhof sind ein Gedicht. Egal, wofür du dich entscheidest: Dein Magen wird es dir danken.

Kantonesisches Königreich – Restaurants in Charlottenburg

Nur wenige können den Wantans in Chiliöl bei XCC 369 widerstehen

Charlottenburg, ehemals eine eigene Stadt, ist das Geschäftszentrum im Westen von Berlin und bietet eine Fülle an großen Touristenattraktionen. Vom Schloss Charlottenburg über die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und die Deutsche Oper bis hin zu ausladenden Einkaufsstraßen und dem Zoologischen Garten Berlin gibt es hier jede Menge zu sehen und zu tun.

Wenn dir aber der Sinn nach einer etwas anderen, weniger touristischen Erfahrung steht, solltest du die Kantstraße besuchen – die Heimat der Berliner „Chinatown“ und einiger der besten chinesischen Restaurants Berlins.

Die Verbindung zwischen Berlin und China reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die erste Welle chinesischer Einwanderer in die Stadt kam, gefolgt von einer großen Anzahl von Austauschstudenten in den 1920er Jahren. In der Kantstraße – in Anlehnung an den zweiten Namen der Provinz Guangdong auch „Kantonstraße“ genannt – sind ihre Einflüsse am deutlichsten spürbar.

Wie in den meisten Chinatowns kann man von der schieren Auswahl schnell überwältigt werden, und es ist nicht immer eine gute Idee, ein Restaurant einfach nach Lust und Laune auszuwählen. Wenn du es würzig magst, solltest du bei Selig vorbeischauen und die gebratenen Reisbandnudeln bestellen – sättigende handgezogene Teigwaren in einer köstlichen Rinderbrühe.

Eine exzellente Pekingente erwartet dich bei Good Friends, das nicht umsonst im Ruf steht, das beste kantonesische Restaurant der Stadt zu sein. Falls dir doch eher nach Japanisch zumute ist, dann ist vielleicht das 893 genau die richtige Wahl. Es erwarten dich feine, leckere und schön angerichtete Köstlichkeiten – viele mit einem südamerikanischen Einfluss.

Verborgene Schätze – Schöneberg

Das Bibimbap bei IXTHYS ist nur einer der Gründe, warum die Einheimischen scharenweise herkommen

Wenngleich das ruhige, grüne Schöneberg bei weitem nicht zu den beliebtesten Berliner Vierteln zählt, wirst du mit Sicherheit schon von ihm gehört haben: Im hiesigen Rathaus hielt John F. Kennedy im Jahr 1963 seine berühmte „Ich bin ein Berliner“-Rede, und das Viertel hatte im Laufe der Jahre zahlreiche berühmte Einwohner, darunter Albert Einstein und David Bowie.

Zu guter Letzt bot Schöneberg, das in den 1920er und 1930er Jahren ein bedeutendes Zentrum der Schwulenszene war, Inspiration für den Roman „Leb wohl, Berlin“, auf dem das Musical „Cabaret“ und der gleichnamige Film basieren.

Weniger bekannt ist das Viertel für seine Esskultur, die jedoch alles andere als durchschnittlich ist. Der Vorteil daran: Einige der besten Restaurants in Schöneberg sind bis heute echte Geheimtipps, sodass du praktisch nie Schlange stehen musst, um einen Tisch zu bekommen.

Der koreanische Imbiss IXTHYS zum Beispiel ist nicht nur für sein exzellentes Bibimbap, sondern auch für seine äußerst skurrile Einrichtung bekannt. Die Inhaber haben keine Scheu, ihre Religionszugehörigkeit kundzutun: Die Wände des Lokales sind vom Boden bis zur Decke in deutschsprachige Bibelzitate gekleidet.

Falls du saftiges, rotes Fleisch möchtest, ist das Steakhouse Beef Grill Club by Hasir at KaDeWe bestimmt ein Volltreffer. Das Restaurant hat einen fantastischen Ruf für qualitativ hochwertiges und perfekt zubereitetes Rindfleisch aus der offenen Show-Küche. Nachdem du die Kochshow bewunderst hast, genießt du dein Essen auf der 6. Etage des weltberühmten KaDeWe in der Tauentzienstraße. Du isst kein Fleisch? Keine Bange: Du findest hier auch hervorragenden Fisch und vegetarische Gerichte.

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Über die*den Autor*in

Olivia BurcheaAbsoluter Bücherwurm und Entspannungsexpertin – das ist Olivia, unsere Redaktionsassistentin. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Olivia größtenteils damit, Literatur zu verschlingen und Buchhandlungen zu besuchen. Wenn sie nicht gerade in einen Roman versunken ist, findest du sie bei einer Tasse Kaffee, auf ihrem Fahrrad oder bei der Planung von Reisen in europäische Städte oder nach Ostasien. Als nächstes auf ihrer Liste: Japan und Italien.

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