Wer sich etwas Zeit für die Entdeckung der 15 wichtigsten Sehenswürdigkeiten Englands nehmen möchte, sollte nicht nur in London bleiben. Die Metropole hat natürlich sehr viel zu bieten und fasziniert mit ihrem kosmopolitischen Charme. Abseits der Großstadt gibt es aber viele kleinere Orte mit berühmten Kathedralen und Museen, aber auch kleinere Geheimtipps.
Der Klassiker außerhalb von London sind sicherlich die Steinkreise von Stonehenge. Sie erinnern ebenso wie viele Monumente rund um Glastonbury an die heidnische Zeit der Kelten. Viel von diesem Erbe ist zudem auf der Halbinsel Cornwall erhalten geblieben. Diese gilt zusammen mit den Kreidefelsen von Sussex, dem Peak District und Northumberland zu den schönsten Naturwundern des Landes. Im Folgenden liest du mehr über schöne Orte in England und Großbritanniens Sehenswürdigkeiten.
Es geht los in der Hauptstadt: zwei besondere Tipps für London
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von London sind natürlich jedem ein Begriff. Big Ben, der Buckingham Palace und die Westminster Abbey gehören ebenso wie der Tower, die Tower Bridge, Piccadilly Circus und der Trafalgar Square zum Standardprogramm. Zusätzlich gibt es aber viele Museen zu bewundern, die in Großbritannien allesamt kostenlos sind. Hier sind zwei besondere Tipps zum Sightseeing in der Hauptstadt.
1. London’s Nationale Porträtgalerie: unvergessliche Werke aus dem Königreich
Am St Martin’s Place in London wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts die National Portrait Gallery eröffnet, welche dir einen unverwechselbaren Rundgang durch die britische Geschichte bietet. Die Sammlung zählt fast 200.000 Porträts, von denen das Chandos-Gemälde mit dem Konterfei von William Shakespeare vermutlich das bekannteste ist. Der Legende nach soll es von John Taylor um 1600 geschaffen worden sein.
Weitere berühmte hier dargestellte Schriftsteller sind die Brontë-Schwestern, Mary Shelley und Jane Austen. Unter den Herrschern kommt den Abbildern von Queen Elizabeth I. besondere Bedeutung zu. Auf der Leinwand, Medaillons und Münzen gibt es mehrere Porträts, welche sie in ihrer prachtvollen Kleidung aus dem 16. Jahrhundert zeigen.
Verewigt sind hier natürlich auch Mary Stuart Queen of Scots, die als blutrünstig geltende Mary I. sowie ihr als berüchtigter Frauenmörder in die Geschichte eingegangener Vater Henry VIII. Für die Anfahrt begibst du dich einfach nach Charing Cross und erreichst in der Nähe vom Trafalgar Square das Museum. Geöffnet ist die Galerie meist von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr und der Eintritt ist kostenlos.
2. Harry Potter Studio Tour: perfekt für Reisen mit Kindern
Am nördlichen Stadtrand von London liegt die kleine Ortschaft Watford, in der sich auch die berühmten Warner Bros. Filmstudios befinden, in denen die Harry-Potter-Kinostreifen entstanden sind. Familien können wir im Besonderen eine ausgiebige Studio-Tour empfehlen, bei der du mit deinen Kids die Originalkulissen besichtigen, Requisiten ansehen und einen Blick auf die echten Kostüme der Zauberschüler werfen kannst.
Zu den absoluten Highlights gehört die „Große Halle“ von Hogwarts, der „verbotene Wald“ sowie das Gleis 9 ¾, an dem der Hogwarts-Express hält. Die Tickets für die Führung holst du dir am besten vorab online, wobei Gruppen- und Familienkarten verfügbar sind. Die gesamte Tour dauert im Schnitt dreieinhalb Stunden.
Berühmte Sehenswürdigkeiten in Nordengland
Im Norden von England warten echte Geheimtipps auf dich. Bei einem Roadtrip entdeckst du bezaubernde grüne Landschaften, zum Beispiel an der Küste von Northumberland und im malerischen Lake District. Zudem findest du in dieser Region Hadrian’s Wall, welcher die alten Römer vor den Schotten schützen sollte. Ein guter Ausgangspunkt ist Newcastle mit seiner bemerkenswerten Architektur und einer bunten Kulturszene. Hier sind die besten Sehenswürdigkeiten in Nordengland.
3. Newcastle upon Tyne: Stadt der Brücken und Hadrian’s Wall
Wer nach Newcastle hineinfährt, wird sofort von den sieben Brücken über den Tyne-Fluss begeistert sein. Am besten lässt sich dieses Panorama von der Fußgängerbrücke Millenium bewundern. Hier hast du zunächst die Tyne-Brücke mit ihrem stählernen Gerüstbogen und die sich dahinter befindliche Eisenbahnbrücke King Edward VII im Blick. Letztere ist aufgrund ihrer markanten Verstrebungen besonders sehenswert.
Dazwischen befindet sich die drehbare Swing Bridge, welche mit ihrer damals innovativen Technologie bereits 1876 eingeweiht wurde. Zur Skyline gehören vor allem auf der Südseite des Flusses aber noch mehr wichtige Gebäude. Das Konzerthaus Sage Gateshead ist mit der gewölbten, silbern schimmernden Dachkonstruktion ein echter Hingucker. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde eine ehemalige Mühle im Backsteinstil in den 90er-Jahren in das Kunstmuseum Baltic verwandelt.
Hinter der historischen Fassade bewunderst du regelmäßig wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler. Geöffnet ist das Museum meist Mittwoch bis Sonntag zwischen 10:00 Uhr und 18:00 Uhr. Newcastle ist übrigens auch ein guter Ausgangpunkt, um Ausflüge zu den Überresten der römischen Grenzmauer Hadrian’s Wall zu unternehmen.
4. Die berühmte Kathedrale von York
Beim Minster of York handelt es sich um eine der ältesten Kirchen in ganz England. Gegründet wurde sie auf den Ruinen eines alten Römerkastells. Die ersten Gotteshäuser entstanden hier schon im 8. Jahrhundert und der heutige Bau wurde etwa um 1080 begonnen. 250 Jahre später war die normannische Kathedrale fertig und ist mit ihren riesigen Ausmaßen bereits von der Ferne zu erkennen.
Auffällig sind die beiden gotischen Fronttürme und die filigran gestaltete Fassade. Im Inneren werden dich die hohen Gewölbe und die breiten Bogenfenster begeistern. An der westlichen Seite zählt das „Herz von Yorkshire“ zu den auffälligsten Glasmalereien der britischen Kirchengeschichte. Der Besuch ist täglich von etwa 09:30 Uhr bis 16:00 Uhr kostenlos möglich.
5. Die Northumberland-Küste bis nach Berwick-upon-Tweed
Nördlich von Newcastle breiten sich fast bis zur schottischen Grenze nahe Berwick die malerischen Weiten der Küste von Northumberland aus. Diese sind als Naturpark geschützt und können im Rahmen eines Roadtrips oder einer Wanderung besucht werden.
Du findest in der Gegend überwiegend abgerundete Granitfelsen und kleine versteckte Strände. Hinzu kommen die markanten Burgruinen, die im Mittelalter zur Grenzbewachung dienten. Sehr empfehlenswert ist es so, einen Ausflug zum Warkworth Castle, zum Bamburgh Castle und zur Anlage von Alnwick zu unternehmen. Letztere wurde übrigens als Filmkulisse für die meisten Harry-Potter-Filme verwendet.
Der Industriegürtel im mittleren England
Raue Arbeiterkultur prägte über Jahrhundert hinweg das mittlere England. Kohlebergwerke, Stahlfabriken und die Häfen von Liverpool sind heute moderne Museen oder Kulturzentren. In ihrer neuen Funktion ziehen diese Orte mit ihrem morbiden Charme magisch an. Erfahre in diesem Abschnitt mehr über die Midlands und ihre Sehenswürdigkeiten.
6. Liverpool, das Royal Albert Dock und die Beatles Story
Hafenarbeit und Seehandel waren über Jahrhunderte das Markenzeichen der Stadt Liverpool – und dann kamen die Beatles. Die Band ist der Arbeiterklasse entsprungen und machte die Gemeinde quasi über Nacht zu einem Mekka der Musikkultur. Über die Geschichte der Pilzköpfe kannst du dich in erster Linie im Museum The Beatles Story im Royal Albert Dock informieren.
Der historische Hafen bietet aber noch weitere Attraktionen. Eine besonders relevante und wichtige Ausstellung ist hier das International Slavery Museum, welches sich mit Liverpools Rolle im transatlantischen Sklavenhandel befasst. Weiterhin findest du hier trendige Bars, Restaurants und Musikbühnen wie das Burnt Milk Hotel, Maray und PANAM. Für mehr Beatles-Flair geht es am Abend in den Cavern Club, wo die vier Jungs in den 60ern ihre ersten Auftritte hatten.
7. Auf den Spuren der Peaky Blinders: Kanaltour durch Birmingham
Hast du in den letzten Jahren bei den kriminellen Machenschaften der Peaky Blinders mitgefiebert? Die erfolgreiche Serie spielt in der Industriestadt Birmingham und ist von düsteren Szenerien zwischen Backsteinbauten und engen Kanälen geprägt. Auf den Spuren der fiktiven Shelby-Bande wandelst du vor allem, indem du eine Bootstour durch das von ihnen „Cut“ genannte System an Wasserwegen buchst.
Der eigentliche Drehort befindet sich aber etwas weiter außerhalb von Birmingham in Dudley. Das dortige Black Country Living Museum ist ein Freilichtmuseum, welches die Arbeitsverhältnisse in Mittelengland vor knapp 100 Jahren hervorragend widerspiegelt. Die Anlage ist mehr als 100.000 m² groß und besteht aus Nachbauten historischer Industrieanlagen, die regelmäßig als Kulisse für inszenierte Demonstrationen dienen. Geöffnet ist die Ausstellung meist von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr und die Tickets kosten etwa 20,00 £ (circa 23,00 €) im Online-Verkauf.
Die Top-Sehenswürdigkeiten in Südengland
Im Süden ist die Kultur meist etwas gehobener und elitärer. Das wird vor allem in den Resort- und Seebadstädten in Sussex klar, die mehr als „very british“ gelten können. Wenn du berühmte Sehenswürdigkeiten in England kennenlernen möchtest, solltest du natürlich auch hinaus nach Cornwall fahren und in Bristol trendige Kunstprojekte verfolgen.
8. Der Klassiker im Süden: Der Steinkreis von Stonehenge
Wenn man über die Großbritanniens Sehenswürdigkeiten spricht, kommt man an Stonehenge nicht vorbei. Die keltische Anlage liegt etwa 150 km westlich von London und kann relativ einfach mit dem Mietwagen, dem mit South Western Railway oder dem Stonehenge Tour Bus von New Canal aus erreicht werden. Die hier aufgebauten Megalithen stammen aus der Jungsteinzeit und sind somit mehr als 4.000 Jahre alt.
Sie wurden ringförmig angeordnet und sind perfekt auf den Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende ausgerichtet. Zunächst gehst du in das Visitor Center, wo es eine sehr umfangreiche Ausstellung zur Geschichte des Ortes gibt. Die Anlage selbst ist täglich zwischen etwa 09:30 Uhr und 17:00 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise liegen bei etwa 20,00 £ (circa 23,00 €).
9. Bristol: Musik und Kunst zwischen Trip Hop und Banksy
Bristol könnte eine ganz normale Kleinstadt an der Grenze zu Wales sein – ist es aber nicht. Und das liegt vor allem an der einzigartigen Kulturszene. So verbindet man den Ort in der Musik sofort mit dem „Bristol Sound“, welcher die hier entstandene Richtung Trip-Hop bezeichnet. Künstler wie Portishead, Tricky und Massive Attack sind untrennbar mit der Gemeinde verbunden.
In ihrem Andenken werden bis heute etliche Konzerte und Gigs in den hiesigen Clubs organisiert. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sind die Graffitis von Banksy. Der geheimnisvolle Street-Artist wurde in Bristol geboren und hat seine ersten Schablonengemälde an den Wänden dieser Stadt angebracht.
10. Brighton, die Seebrücke und die Kreidefelsen von Sussex
An der Küste von Sussex warten viele idyllische Urlauberorte und Seebäder auf dich. Gemeinden wie Worthing, Brighton und Eastbourne begeistern mit dem idyllischen Flair. Hier lässt sich ein Badeaufenthalt hervorragend mit Meeresspeisen und ein paar Runden im Casino verbinden. Einige Spielautomaten, Achterbahnen und Restaurants wirst du auf der berühmten Seebrücke von Brighton finden.
Der Brighton Palace Pier wurde bereits kurz vor der Jahrhundertwende eröffnet und ragt mehr als 500 m in den Ärmelkanal hinein. Diesen bewunderst du umso besser, wenn du dich bei Eastbourne hinauf zu den perlenweißen Kreidefelsen begibst. Hier beginnen die Klippen der „Seven Sisters“, welche sich bis nach Seaford ziehen. Weitere imposante Kreideformationen prägen die Küste in der Nähe von Dover in der Nachbargrafschaft Kent.
11. Zwischen Rockfestival und heidnischer Geschichte: Glastonbury
In der Grafschaft Somerset zieht Glastonbury seine Besucher mit den vielen Mythen rund um den Hügel Glastonbury Tor wie magisch an. Die Stadt selbst erhebt sogar den Anspruch darauf, das sagenumwobene Avalon des König Arthurs zu sein. Besondere Aufmerksamkeit solltest du dem Lake Village zukommen lassen, bei dem es sich um eine prähistorische Pfahlsiedlung aus der Eisenzeit handelt.
Die meisten Fundstücke von diesem Ort werden im Museum The Tribunal in Glastonbury gezeigt. Die Region ist aber nicht nur für ihre uralten Mythen, sondern auch für postmoderne Musik bekannt. Das Glastonbury Festival ist eines der größten Events weltweit, bei dem du jeden Sommer Bands aus vielseitigen Genres wie Rock, Folk, Hip-Hop und Drum-and-Base kennenlernen kannst. Teil der Veranstaltung sind mittlerweile auch Zirkusshows, Tanz, Theater, Comedy und Kunstinstallationen.
12. Isle of Portland vor den Toren Weymouths
Weit im Südwesten von England gehört Cornwall zu den charmanten Geheimtipps für eine Reise. Bei deinem Roadtrip auf die langgezogene Halbinsel machst du in der kleinen Hafenstadt Weymouth in der Grafschaft Dorset halt. Der Ort ist vor allem von seinem weiten Strand, den Ruinen des Sandsfoot Castles, den Esplanaden mit gregorianischer Architektur sowie der vorgelagerten Isle of Portland geprägt. Es handelt sich um einen nur 6,4 km langen Kalkfelsen, der durch eine natürliche Landbrücke mit Weymouth verbunden ist. Sehenswert sind vor allem die beiden Leuchttürme, der Chesil Beach und die alte Festungsanlage.
Welche Sehenswürdigkeiten hat Englands Natur zu bieten?
Die Großbritannien-Sehenswürdigkeiten werden dich auch in Form mächtiger Naturwunder begeistern. Abseits der Kreidefelsen lassen sich viele idyllische Küstenabschnitte, aber auch schroffe Schluchten sowie die Moore in Mittelengland erkunden. Erfahre hier mehr über die Natur des Landes.
13. Nicht nur für orangenen Käse bekannt: Cheddar und seine Schlucht
Wer Cheddar hört, denkt als allererstes natürlich an den orange schimmernden Käse. Und tatsächlich kannst du bei einem Besuch in dieser Kleinstadt in Somerset die ein oder andere Fabrik besuchen. Bedeutsamer ist aber eigentlich die Cheddar-Schlucht, welche sich unmittelbar östlich der Gemeinde ausbreitet.
Die Klamm ist mit etwa 5 km die längste ihrer Art in ganz England und lockt Wanderer aus aller Welt an. Dabei solltest du dir für deinen Ausflug etwas Zeit lassen, um auch den verschiedenen Höhlen in der Gegend einen Besuch abstatten zu können. Wichtige Schaugrotten sind hierbei die Cox’s und die Gough’s Cave.
14. Der westlichste Punkt Englands: Cornwall Land’s End
Nachdem du über mehrere Stunden hinweg durch Cornwall gefahren bist, ist die Halbinsel und damit auch England schließlich bei Land’s End zu Ende. Es handelt sich um den westlichsten Punkt von England und du hast hier die Gelegenheit, verschiedene Wanderungen zu unternehmen. Vom Besucherzentrum aus kannst du dich zum Beispiel zum Goose Slade Point begeben und die herrliche Aussicht hinüber zu den Longships-Inseln genießen.
Ebenso sehenswert ist das Museumsdorf, in dem historische Gebäude aus der Frühzeit gezeigt werden. Südlich von Land’s End bewunderst du den Meeresfelsbogen Enys Didnan Arch, während im Norden Sennen Cove zum Baden und Surfen einlädt. Es gibt hier mehrere Restaurants mit cornisher Küche, allem voran den herzhaften Teigtaschen.
15. Mittelenglands Moore und Hügel: der Peak District Nationalpark
Zwischen den berühmten Industriestädten Manchester und Sheffield ist der Peak District Nationalpark ein Kleinod, in dem du inmitten der Natur durchatmen kannst. Am besten entdeckst du die überwiegend unbewohnten Hochmoore zu Fuß oder mit dem Rad. Folge dabei unter anderem dem beliebten Pennine Way, einem Wanderweg, der den Nationalpark von Norden nach Süden durchquert.
Zu den Highlights entlang der Strecke gehören die Burbage Rocks, Dale Bottom und das sich an die grünen Hügel schmiegende Dörfchen Castleton mit seinen bodenständigen britischen Pubs. Von hier aus geht es auf die Wanderrouten durch das Tal Cave Dale, hinauf zum Hügel Mam Tor und zu den Schauhöhlen Speedwell, Blue John und Treak Cliff.
Weitere Inspiration für deine Reisen in Europa
Du hast deine Reise in England schon abgeschlossen und willst noch mehr von Europa entdecken? In unserem Blog kannst du dich inspirieren lassen und mehr über die schönsten Sehenswürdigkeiten Polens, die Wahrzeichen Norwegens und aufregende Attraktionen auf Mallorca erfahren.
