Wer in Tschechien Sehenswürdigkeiten besuchen will, denkt als erstes an Prag. In der Hauptstadt kannst du dir die ganze Pracht der gotischen Bauweise rund um den Altstädter Ring und innerhalb der Burganlage anschauen. Daneben begeistern aber viele weitere Destinationen mit gut erhaltener Bausubstanz. Český Krumlov, Budweis und Pilsen sind heiße Tipps für einen Urlaub in der Tschechischen Republik. Oder aber du begibst dich hinein in die Natur und streifst z. B. im Böhmerwald von einem verschlafenen Dorf zum anderen.
Beim Grenzübertritt nach Bayern kannst du das sogar mit einem kleinen Herbsturlaub in Deutschland kombinieren. Aufregend sind zudem Orte wie das Erzgebirge und das Riesengebirge, wo du auf den Spuren Rübezahls wandelst. Im Sommer wie im Winter machst du spannende Entdeckungen und probierst neben böhmischen Spezialitäten vielleicht auch polnische Spezialitäten aus dem nahegelegenen Nachbarland. Hier sind unsere Tipps für den Besuch schöner Orte in Tschechien.
Tschechiens Sehenswürdigkeiten: im Herzen des Landes
Zu den absoluten Klassikern unter den schönen Orten und Sehenswürdigkeiten in Tschechien gehören die Städte im Herzen des Landes. Gerade Prag fasziniert mit seiner gotischen bis barocken Architektur. Daneben lassen sich im Umfeld der Hauptstadt historische Dörfer und Burgen finden. Hier erfährst du mehr über die Geschichte und Kultur des Mittelalters.
Inbegriff gotischer Architektur: die Hauptstadt Prag
Für einen Besuch in der Hauptstadt Prag solltest du dir etwas Zeit nehmen. Innerhalb von etwa vier Tagen kannst du die meisten Attraktionen bewundern. Am besten fängst du mit einem Spaziergang über die Karlsbrücke an und bewunderst hier die Skulpturen aus mehreren Jahrhunderten. Danach geht es zum Altstädter Ring, welcher mit der Astronomischen Uhr, der Teynkirche und dem Palais Goltz-Kinsky zu den absoluten Highlights gehört.
Etwas moderner ist die Flaniermeile auf dem nahegelegenen Wenzelsplatz. Wenn du weit in das Mittelalter und in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs zurückreisen möchtest, solltest du der Burg mit dem Veitsdom auf der anderen Seite der Moldau einen Besuch abstatten. Unterhalb der Anlage befindet sich das pittoreske Goldene Gässchen, in dem kurzzeitig auch Franz Kafka wohnte. Dem Schriftsteller ist in der Stadt ein eigenes Museum gewidmet.
Burg Karlstein: Beliebter Ausflug von Prag
Von Prag aus sind es gerade einmal 30 km bis zum berühmten Schloss Karlstein. Die Anlage stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde damals vom römisch-deutschen Kaiser Karl IV. errichtet. Bei deinem Besuch reist du also weit in die mittelalterliche Vergangenheit der Region zurück und bewunderst die vielen gotischen Torbögen sowie Türme. Die Öffnungszeiten reichen etwa von 09:30 bis 19:00 Uhr, im Herbst und Winter machen die Tore der Sehenswürdigkeit eher zu. Die Tickets kaufst du dir am besten online auf der Webseite des Schlosses Karlstein.
Bergbau und königlicher Prunk in Kutná Hora
In Kutná Hora verbinden sich raue Minenarbeit mit königlichem Prunk. Die Ortschaft wurde nach der Entdeckung von Silber zur königlichen Bergbaustadt ernannt und spiegelt diese Stellung z. B. in Form der prächtigen Kirchen wider. Besonders sehenswert ist das Gotteshaus St. Barbara mit dem Jesuitenkolleg, welches hoch in den Hügeln thront. Eine Besonderheit ist das Sedletz-Ossarium, in dem Kronleuchter, Statuen und Bildnisse aus den Gebeinen von Verstorbenen gemacht sind. Empfehlenswert ist ein Blick in das Silbermuseum.
Die Highlights im Süden von Tschechien
Im Süden von Tschechien kannst du dich auf die schönsten Städte Mährens und Böhmen freuen. Brünn und Budweis im Speziellen faszinieren mit ihren historischen Innenstädten. In Český Krumlov darfst du dich auf eines der prunkvollsten Schlösser des Landes freuen. Zudem lernst du traditionelle mittelalterliche Dörfer und dichte Wälder kennen. Für einen Aktivurlaub in Tschechiens Süden empfehlen wir dir des Weiteren den Stausee in Lipno, an dem du dich diversen Sportarten widmen kannst.
Wichtige Universitätsstadt: Brünn
Brno oder Brünn ist Tschechiens zweitgrößte Stadt und begeistert mit einer sehr lebendigen studentischen Kultur. Wenn du hier am Bahnhof ankommst, werden dir zunächst die beiden gotischen Turmspitzen der Kathedrale Peter und Paul auffallen. Das Gebäude stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert und ist neben dem monumentalen Špilberk Schloss ein interessanter Ort in Brünn und Tschechien. Auf die Burganlage kannst du am einfachsten zu Fuß aufsteigen und die traumhafte Aussicht über die Dächer Brnos genießen. Im Sommer wirst du am Abend in die vielen trendigen Bars und Clubs einkehren können. Das studentische Leben spiegelt sich auch in Form von zahlreichen Festivals.
Berühmte Bierstadt und Residenz von Přemysl Otakar II.: Budweis
Budweis nennt sich auf Tschechisch České Budějovice und wird international vor allem für sein Bier gefeiert. Dieses probierst du am besten in einem der vielen böhmischen Restaurants rund um den Hauptmarkt, der dem früheren König Přemysl Otakar II. gewidmet ist. Dabei solltest du passend zum Getränk Spezialitäten wie den Lendenbraten mit luftigen Knödeln bestellen. Die Gebäude in der Altstadt wirken vor allem bürgerlich und entspringen überwiegend der barocken Epoche. Am nördlichen Stadtrand wird es etwas trister, du kannst hier aber die berühmte Brauerei besichtigen und an einer Tour teilnehmen.
Český Krumlov: eines der prächtigsten Schlösser in Tschechien
Wenn du Zeit für eine Reise in den Süden von Tschechien hast oder ohnehin in Budweis weilst, solltest du dir unbedingt das kleine Städtchen Český Krumlov ansehen. Es ist vor allem vom mächtigen Burgkomplex geprägt, der in der Zeit des Barocks mit vielen Finessen versehen wurde. Zu den Highlights rund um das Schloss gehören dabei das alte Theater, die Mantelbrücke und die Veitskirche. Im Zentrum findest du zudem viele mittelalterliche Bauwerke, die sich malerisch ans Ufer der Moldau schmiegen. In dem Labyrinth an Gassen findest du etliche traditionelle Restaurants mit Budweiser Bier und herzhaften Spezialitäten.
Dörfliches Denkmalreservat: Holašovice
Im Falle von Holašovice hat sich die UNESCO dazu entschieden, ein traditionelles mitteleuropäisches Dorf zu schützen. Bemerkenswert sind vor allem die vielen gut erhaltenen Bauernhöfe, die im 18. Jahrhundert im Stile des südböhmischen Barocks entstanden sind. Wenn du mehr über das mittelalterliche Dorfsystem mit den Gehöften, Wohnhäusern und Speichern erfahren möchtest, bist du hier richtig.
Perfekt für Abenteuerer: Lipno nad Vltavou
Im Sommer ist der Stausee von Lipno nad Vltavou ein einziges Paradies für Aktivurlauber. Du kannst an und auf dem Wasser Sport treiben, bspw. mit dem Kajak fahren, SUP paddeln, rudern, windsurfen und schwimmen. Die Wanderwege in der Umgebung verlocken zudem zu ausgiebigen Trekking-Touren ebenso wie zum Mountainbiken. Ein beliebtes Highlight ist der Baumwipfelpfad, der dich insgesamt 40 m in die Höhe bringt. Er ist meist von etwa 09:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, mit verkürzten Zeiten im Winter.
Historisches Landleben in Teltsch kennenlernen
Teltsch ist eine idyllische Kleinstadt im Südwesten von Mähren, die vermutlich im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Beeindruckend ist die sehr gut erhaltene Altstadt, in der sich die Bürgerhausfassaden aus der Zeit von Renaissance und Barock erheben. Sehenswert ist zudem die gotische Burg, die im 16. Jahrhundert umfassend umgebaut wurde. Zudem gehört zu Teltsch auch ein Abwehrsystem, welches vor allem aus einer Verbindung an Toren und Wasserteichen besteht.
Trebitsch und die Benediktiner
Die Gemeinde Trebitsch wurde vermutlich zusammen mit der Gründung des Benediktinerklosters rund um das Jahr 1101 aus der Taufe gehoben und gehört mit seinem traditionellen Stadtkern zu den Höhepunkten bei einer Reise durch Tschechien. Was den Ort im Besonderen ausmacht, ist das jüdische Viertel, welches Bände über das friedliche Zusammenleben mit der christlichen Bevölkerung im Mittelalter spricht. Wer daneben etwas Natur erleben will, kann einen Ausflug in das Böhmisch-Mährische Hügelland unternehmen.
Was es im Westen Tschechiens zu sehen gibt
Der Westen von Tschechien ist von dem dichten Blätterdach des Böhmerwaldes geprägt. Hier unternimmst du im Sommer ausgiebige Wanderungen und in der kalten Jahreszeit begibst du dich auf spannende Langlauftouren. Daneben lohnt sich ein Zwischenstopp in den uralten Glasbläserdörfern ebenso wie in der weltberühmten Bierstadt Pilsen.
Tschechiens zweite berühmte Bierstadt: Pilsen
Neben Budweis hat sich Pilsen natürlich weltweit einen Namen für sein Bier gemacht. Die Art zu Brauen gilt seit langer Zeit als Maßstab für internationale Brauereien und der Name Pils wird oft synonym für den Gerstensaft verwendet. Wenn du mehr über die Tradition erfahren möchtest, nimmst du an einer Führung bei Pilsner Urquell teil. Das Bier passt natürlich auch sehr gut zu den böhmischen Spezialitäten, die du innerhalb des Gartenrings am Platz der Republik probieren kannst. Im Übrigen ist Pilsen ein guter Ausgangspunkt für Fahrten in den Böhmerwald. Die grünen Landschaften sind nur knapp 50 km entfernt.
Das dichte Blätterdach des Böhmerwalds
An der Grenze zu Bayern ist der Böhmerwald eine herrliche Destination, um die Seele baumeln zu lassen. Du kannst dich wandernd oder mit dem Fahrrad unter dem dichten Blätterdach bewegen und dabei einige imposante Felsformationen bewundern. Im Winter geht es bisweilen zu Ausflügen auf den Pferdeschlitten. Langlauf ist dann ebenfalls eine der beliebtesten Aktivitäten für Reisende. Mache weiterhin an einem der kleinen Glasbläserorte halt, für welche der Böhmerwald bekannt ist. In den Hütten erklärt und zeigt man dir wie wertvolle Glasprodukte entstehen.
Gebirge und Kurorte: im Norden von Tschechien
Wenn du Lust auf Wellness, Wandern und im Winter auf Skifahren hast, solltest du den Norden von Tschechien ansteuern. Dort gibt es mit Kämmen wie dem Erzgebirge, dem Iser- und dem Riesengebirge einiges zu entdecken. Sehr beliebt sind vor allem Orte wie Spindlermühle. Zum Erholen bei wohltuenden Thermalbädern empfehlen wir dir Städte wie Karlsbad und Marienbad.
Einer der bekanntesten Kurorte in Tschechien: Karlsbad
Karlsbad oder Karlovy Vary ist der mit Abstand bekannteste Kurort und eines der schönsten Ausflugsziele in Tschechien. Weit im Nordwesten des Landes gelegen entspringen hier heilsame Thermalquellen. Dieses Wasser wird in den vielen Spas und Thermen für wohltuende Bäder genutzt. Zudem kannst du dich vor Ort einer Trinkkur widmen und dich an den kostenlosen Brunnen bedienen. Sehr beliebt sind die Schlangenquelle im Antonín Dvořák Park und die Freiheitsquelle Pramen Svoboda. Bei einem Spaziergang kommst du an den prunkvollen im Jugendstil gehaltenen Villen und Hotels vorbei. Jedes Jahr im Juli kommen zudem zahlreiche Cineasten zum Internationalen Filmfest Karlovy Vary in die Stadt.
Heißer Tipp im Bäderdreieck: Marienbad
Im Umfeld von Karlovy Vary und dem Bäderdreieck gibt es viele weitere Kurorte, die einen Besuch wert sind. Hierzu gehört allem voran Marienbad, das auch als Mariánské Lázně bekannt ist. Auch hier warten prächtige Jugendstilgebäude und Hunderte an Brunnen auf dich. An vielen der Quellen kannst du kostenlos deine Wasserflaschen auffüllen. Andernorts werden mit dem Wasser die Erholungsbecken der Spas gespeist.
Erholsamer Wander- und Winterurlaub in Spindlermühle
Im Riesengebirge gehört Spindlermühle oder Špindlerův Mlýn zu den besten Ausgangspunkten für einen erholsamen Freizeiturlaub. Du wirst in der Innenstadt zunächst mehr über den geheimnisvollen Berggeist Rübezahl erfahren. Er ist hier allgegenwertig und begleitet bei Ferienprogrammen vor allem die Kinder. In der Innenstadt findest du zahlreiche traditionelle Hütten mit böhmischen und polnischen Spezialitäten. An der Grenze zu Polen erhebt sich zudem die Schneekoppe, welche zu den beliebtesten Ausflugszielen bei Wanderern gehört. Im Winter kannst du in Spindlermühle Ski fahren und Langlaufen.
Beliebtes Ausflugsziel an der deutschen Grenze: Liberec und das Jeschkengebirge
Das Städtchen Liberec ist relativ schnell von der deutschen Grenze aus erreicht und schmiegt sich geradezu an die Hügellandschaften des Jeschkengebirges. Viele nutzen ihren Aufenthalt für den Aufstieg zum etwa 1.012 m hohen Berg. Dort lädt ein kleines Restaurant die Wanderer zum Essen ein. In Liberec selbst gehören das Rathaus und die im Fachwerkstil errichteten Wallensteinhäuser aus dem 17. Jahrhundert zu den Highlights. Zudem kannst du einen Blick in das Nordböhmische Gewerbemuseum mit einer Ausstellung zu regionalem Kunsthandwerk werfen.
Der Krkonoše Nationalpark an der Grenze zu Polen
An der Grenze zu Polen sind die Landschaften von den mystisch wirkenden Wäldern des Riesengebirges geprägt. Kein Wunder, dass aus der Gegend die Legende des Berg- und Waldgeistes Rübezahl stammt. Auf Tschechisch wird er als Krkonoše bezeichnet und war Namensgeber für den gleichnamigen Nationalpark. Von Orten wie Spindlermühle, Pec pod Sněžkou und Rokytnice nad Jizerou aus kannst du spannende Ausflüge in Tschechiens Natur unternehmen und die Schneekoppe erklimmen. Im Winter verwandelt sich die Region in ein Paradies für Skifahrer. Die Pisten haben hier meist von etwa Dezember bis Anfang April geöffnet.
Das Prebischtor in der Böhmischen Schweiz
Wenn du von Deutschland aus der Elbe nach Tschechien folgst, setzen sich die berühmten Felsformationen des Elbsandsteingebirges fort. In der so genannten Böhmischen Schweiz darfst du dich auf spektakuläre Gesteinsnadeln und malerische Landschaften entlang des Flusses freuen. Besonders viele Urlauber kommen von etwa Mai bis Oktober in die Region, um sich z. B. im Klettern am Großen Prebischkegel, an der Nonne und der Empornadel zu versuchen.
Ein Highlight ist das Prebischtor, welches mit einer Spannweite von über 26 m als die größte natürliche Felsbrücke in Europa gilt. Erreichen lassen sich die tschechischen Sehenswürdigkeiten der Böhmischen Schweiz am besten von der Regionalstadt Děčín aus. Daneben bieten sich Orte wie Jetřichovice und Česká Kamenice als Basis für einen Urlaub in der Böhmischen Schweiz an.
Deine Reise in den Osten von Tschechien: schöne Orte
Im Osten warten die Geheimtipps unter Tschechiens Sehenswürdigkeiten auf dich. Besonders spannend dürfte ein Besuch in der einstigen Industriestadt Ostrava sein, wo die historischen Zechen zu neuen Kulturzentren umgewandelt wurden. Daneben ist Olmütz mit seinem studentischen Flair ein empfehlenswertes Reiseziel.
Die Zechen von Ostrava
Ostrava ist eine uralte Hüttenstadt und das industrielle Zentrum von Mähren. Im Dreiländereck mit Polen und der Slowakei hatte der Ort lange Zeit ein echtes Schmuddelimage. Wer sich davon nicht stören lässt, kann hier jedoch einiges erleben. Sehenswert sind vor allem die historischen Industriedenkmäler, so das Bergbaumuseum im Landek-Park. Hier kannst du zwischen Dienstag und Sonntag die wuchtigen Kräne und Förderbrücken bewundern. Die alten Hütten werden zudem oft zur Kulisse für Konzerte und Veranstaltungen wie dem berühmten Beats for Love Festival, zu dem jedes Jahr Tausende von Elektrofans pilgern.
Charmante Universitätsstadt in Mähren: Olmütz
Olmütz oder Olomouc gehört zu den absoluten Geheimtipps in Mähren. Die Stadt liegt weit im Osten des Landes und ist vor allem von ihrer barocken Architektur geprägt. Das Wahrzeichen schlechthin ist die Wenzelskathedrale, die zusammen mit der Dreifaltigkeitssäule unbedingt besucht werden sollte. Zudem kannst du dir die Überreste der Stadtmauer anschauen. Am Abend verwandelt sich Olomouc in ein buntes Kneipenstädtchen, in dem vor allem die Studenten die Federführung übernehmen.
