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Norwegische Gerichte werden meist mit viel Liebe zum Detail und einem starken Bezug zur Natur hergestellt. Die Zutaten stammen aus den Gewässern und Wäldern des Landes. Elche, Rentiere und Lachse bilden dabei eine wichtige Grundlage. Zu solchen norwegischen Spezialitäten passen meist die frischen Molte- und Blaubeeren aus den Bergen. Von Oslo bis Tromsø darfst du dich auf hochwertige Restaurants freuen, welche dir diese Leckerbissen servieren. Erfahre in unserem Blog-Bereich außerdem mehr über typisches spanisches Essen, die besten türkischen Spezialitäten und Streetfood in Thailand.

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Die Klassiker aus Norwegen: Lachs, Rentier, Elch

Besonderes Essen in Norwegen hat vor allem viel mit den verfügbaren Fleisch- und Fischspeisen in Skandinavien zu tun. Während viele Produkte im hohen Norden viel kosten, ist der Lachs vergleichsweise günstig und lecker. Er wird ebenso virtuos zubereitet wie andere Meeresspezialitäten. Daneben ist das Wild ein unverzichtbarer Bestandteil norwegischer Kochbücher. Rentier und Elch gibt es so in getrockneter Variante, als Steak, Fleischbällchen und vieles mehr.

Lachs aus den Fjorden am Atlantik

Der Lachs hat vor allem im Norden von Norwegen eine besondere Bedeutung. Er gedeiht hier auf Bio-Lachsfarmen, wird aber auch in den Fjorden und Flüssen an der Küste ganz klassisch gefangen. Wie kaum an einem anderen Ort auf der Welt schmeckt der Fisch hier angenehm intensiv und zergeht geradezu auf der Zunge. Die Zubereitungsarten sind vielfältig und reichen von geräuchert über den in Salz, Zucker und Dill eingelegten „Gravlaks“ bis hin zu saftigen Lachssteaks. Dazu gibt es einfach nur etwas Butter und Gemüse.

Rentierfleisch in verschiedenen Varianten

In der samischen Kultur ist es sehr üblich, dass Rentierfleisch getrocknet und in Streifen geschnitten wird. Diese norwegische Spezialität kannst du vor allem in den Zentren der Ureinwohner, zum Beispiel im Dorf Karasjok, probieren. Daneben gibt es aber auch klassisch gebratene Rentiersteaks oder aber die Joika-Fleischbällchen, die zu einem Teil aus diesem Produkt bestehen. Diese tunkt man schließlich in Bratensoße mit Brunost-Karamellkäse und verfeinert das Ganze mit etwas Preiselbeeren. Als Beilage wird meist Kartoffelbrei gereicht.

Diverse Spezialitäten aus Elchfleisch

Im Herbst ist in Norwegen Jagdsaison und viele Familien schießen dann die erlaubte Anzahl an Elchen. Das Fleisch reicht bis weit in das nächste Jahr hinein und wird zu verschiedenen Spezialitäten verarbeitet. Sehr beliebt ist der Gravet elg, also Elchfleisch, das mit einer Marinade aus Wacholderbeeren, Dill und Akvavit vorbereitet wird. Anschließend wird das Ganze im Ofen gebraten oder auf den Grill gelegt. Ebenso empfehlenswert sind die Elchwürste und die Kjøttboller-Fleischbällchen. In trendigen Restaurants stehen zudem Burger aus Wildfleisch hoch im Kurs. Getoppt werden sie meist mit Preiselbeeren und Karamellkäse.

Norwegisches Labskaus

Labskaus beziehungsweise Lapskaus ist in Norwegen nicht dasselbe wie in Deutschland. Es handelt sich vielmehr um einen dicken, sämigen Eintopf, der traditionell aus den übrig gebliebenen Fleischstücken hergestellt wurde. Somit entsteht eine bunte Mischung aus Rind, Lamm, Schwein und teilweise auch Huhn. Alles wird zusammen mit Gemüse und Gewürzen in einen Topf geworden und lange geschmort. Für das richtige Aroma sorgen Salz, Pfeffer und lokale Kräuter.

Fiskeboller in cremiger Soße

Die Fischklößchen sind ein einfach zu kochendes Gericht, welches bei entsprechender Qualität den Gaumen jubeln lässt. Die Bällchen bestehen aus zerkleinerten Fischfilets, Kartoffelstärke, Milch und Gewürzen. Wichtig ist dabei, dass es einen hohen Anteil an Fisch von bis zu 70 % und mehr gibt. Die Fiskeboller werden meist mit einer cremigen weißen Soße und gekochten Kartoffeln serviert. Alternativ dienen sie als Einlagen in Suppen. Die Fischbällchen sind übrigens auch bei Studierenden sehr beliebt. Wenn du im Supermarkt durch die Regale gehst, wirst du das Gericht in weißer Soße meist in Dosen finden.

Kuriose norwegische Gerichte

Nicht alles in Norwegen ist jedermanns Geschmack. Wer mutig ist, kann sich aber an norwegisches Essen wie den Blutpudding und den eingelegten sauren Rakfisk heranwagen. Zu den etwas normaleren Eigenheiten gehören die süße Grütze, der Karamellkäse und der vor allem auf den Lofoten beliebte Stockfisch.

Blutpudding: Gourmetschreck oder Leckerbissen

Wer an den Geschmack von Blutprodukten nicht gewöhnt ist, der muss sich vielleicht noch überwinden, um den norwegischen Blodpudding zu probieren. Auf den ersten Blick wirkt er fast wie Schokoladenmousse. In Wahrheit besteht er aber aus Schweineblut und wird etwas gelatiniert.

Rømmegrøt – die süße Grütze

Die süße Grütze könnte man fast mit Kartoffelpüree verwechseln. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Mischung aus saurer Sahne, Gries, Butter, Zimt und Zucker. Zu besonderen Anlässen werden auch Rosinen in den Brei gegeben. Wenn du an einer Hochzeit auf dem Land teilnimmst, bekommst du dieses norwegische Gericht oft als Begrüßungsspeise.

Rakfisk in Fladenbrot

Beim Rakfisk legen die Hersteller Forellen in eine Salzlake ein und lassen sie über mehrere Monate bei etwa 5 °C fermentieren. Dabei gibt man in der Regel etwas Zucker hinzu, um den Prozess zu beschleunigen. Durch diesen Fermentierungsprozess entwickelt sich ein sehr intensiver Geruch. Der Geschmack selbst ist deutlich besser, als es der Duft vermuten lässt. Den Rakfisk gibst du auf ein Stückchen Lefse-Fladenbrot und verspeist ihn zusammen mit Schwarzbier oder Akvavit. Die Art der Fermentierung von Fisch ist übrigens in Skandinavien nicht unüblich. Traditionell wurde der Fisch allerdings in der Erde vergraben.

Gewässerter Stockfisch von den Lofoten: Lutefisk

Bei einem Besuch auf den Lofoten wirst du den Kabeljau auf den Holzgerüsten trocknen sehen. Er gilt als das Lokalgericht schlechthin und wird meist in Form des Lutefisks verspeist. In diesem Fall nehmen die Köche den getrockneten Fisch zur Hand und legen ihn in Wasser ein. Nach einigen Tagen kommt Lauge aus Buchen- und Birkenasche hinzu, bis er immer glibberiger wird.

In dieser Konsistenz kannst du ihn zu Erbsenpüree, gekochten Kartoffeln, Speck, Butter und Akvavit genießen. Der Lutefisk ist heute ein Traditionsessen, kommt aber eigentlich aus der Armeleuteküche. Das Trocknen der frischen Fänge war eine hervorragende Methode, um das Essen haltbar zu machen – durch Wasser und Lauge wurde es dann schnell in ein sättigendes Mahl verwandelt.

Pinnekjøtt: geschmorte Rippchen am Spieß

Der Name Pinnekjøtt bedeutet nichts weiter als Stäbchenfleisch. Der Name kommt von der Zubereitungsweise, bei welcher die zuvor in Salzwasser eingeweichten Lamm- und Hammelrippchen über Stäbchen aus Birkenholz geräuchert werden. Erst wenn das Fleisch zart vom Knochen abfällt, ist es verzehrfertig. Traditionell gibt es diesen Leckerbissen zu frisch gestampften Kartoffelpüree.

Mehr Karamell als Käse: der braune Brunost

Der braune Käse aus Norwegen ist eine Besonderheit, welche du so in nur wenigen Ländern findest. Als Basis für die Herstellung dient meist Schafs- oder Ziegenmilch. Die Molke wird dann so lange eingekocht, bis der enthaltene Milchzucker karamellisiert. Dadurch entstehen der süßliche Geschmack und die braune Farbe. Teilweise werden sogar Aromen wie Lakritz beigemischt. Mit dem Käsehobel schneidest du dir einige Scheiben ab und belegst sie mit Früchten oder Marmelade.

Für den kleinen Hunger

Norwegen ist bekannt für seine kleinen Snacks zwischendurch. Vor allem tagsüber gönnen sich die Norweger gerne ein Sandwich mit geräuchertem Lachs, Wurst, Käse und frischen Kräutern. Wer es eher süß mag, entscheidet sich für eine schmackhafte Quarkspeise mit frischen Beeren.

Norwegisches Smørbrød mit verschiedenem Belag

Wie in ganz Skandinavien gibt es auch in Norwegen eine weit verbreitete Schnittchentradition. Das Smørbrød wird so sehr gerne zum Mittag und als Snack für zwischendurch, aber auch als Begleitung zum abendlichen Bier gegessen. Oft verwendet werden dabei dunkle Brotsorten, die du mit Wurst und Käse, Lachs, Aal, aber auch Tartar belegen kannst.

Sursild – der eingelegte Hering

In einem meeresnahen Land wie Norwegen stehen eingelegte Fischspeisen natürlich hoch im Kurs. Sehr beliebt ist der Sursild, ein Hering, der in Essig eingelegt wird. Bisweilen nutzen die Hersteller auch zuckrige Tomatensoßen, Senf und Sherry. Serviert wird diese Delikatesse meist als kleines Häppchen auf frischem Roggenbrot. Unverzichtbar ist der Hering zu Neujahr und an anderen Feiertagen.

Skyr und Kvarg mit Beeren

Joghurt, Skyr und Quark sind sehr beliebte Milchprodukte, die du an fast jedem Büffet in Norwegen finden kannst. Die meisten Speisenden mischen diese dann mit frischen Beeren aus den Wäldern. Besonders beliebt sind dabei Preiselbeeren und die seltenen Moltebeeren. Ebenso kannst du deinen Skyr oder Kvarg mit Himbeeren und Cranberries essen.

Süße Optionen in der norwegischen Küche

Auch wenn die Küche in Norwegen eher herzhaft ist, gibt es auch einige Optionen für Liebhaber süßer Speisen. Waffeln, Kuchen und vor allem die Beeren aus den Wäldern bieten ideale Voraussetzungen, um das Essen hier rundum zu genießen.

Krumkaker-Waffeln mit Beeren

Als sehr klassisch dürfen bei den Desserts die knusprigen Krumkaker gelten. Die dünnen Waffeln werden zusammengerollt und dann mit verschiedenen Füllungen versehen. Beliebt sind Schlagsahne und Beeren.

Zu Weihnachten: Julekake und Multekrem

An Weihnachten gibt es in der Regel den Julekake, ein schweres Stück Brot, das mit reichlich Zucker, Zimt und anderen Gewürzen aromatisiert wird. Dazu gereicht man dir üblicherweise Multekrem, also eine Mischung aus dicker Schlagsahne und den seltenen Moltebeeren.

Getränke in Norwegen

Zu herzhaftem Essen kannst du dir in Norwegen Bier, Honigwein und zum Abgang einen kräftigen Akvavit gönnen. Wenn du lieber auf Alkohol verzichtest, empfehlen wir dir die reichhaltigen Fruchtsäfte. Diese sind zum Beispiel aus Heidelbeeren, Moltebeeren, Moosbeere, Himbeeren und anderen Funden aus den skandinavischen Wäldern gepresst.

Der Honigwein der Wikinger: Mjød

Als Äquivalent zum germanischen Met gibt es in Norwegen den Mjød, also einen kräftigen Wein, der aus Honig gewonnen wird. Hoch im Norden liegt die Prozentzahl oft über 10 und du darfst dich auf einen sehr intensiv aromatischen Geschmack freuen. Häufig kannst du den Trunk bei Festivals kaufen oder aber im Supermarkt sehen.

Perfekt zum Smørbrød: Akvavit mit Kümmelgeschmack

Der Nationalschnaps von Norwegen ist der Akvavit, dessen Name sich aus dem Lateinischen für „Wasser des Lebens“ ableitet. Dieses Wässerchen besteht in diesem Fall nicht nur aus dem Destillat, sondern auch einer feinen Kümmelnote. Diese macht den Akvavit zum perfekten Absacker und Verdauungsgetränk nach einem schweren Mahl. Sehr gerne wird das Hochprozentige zusammen mit kleinen Roggenbrötchen konsumiert.

Fruchtsäfte aus Norwegens Wäldern

Wenn du auf Alkohol verzichten möchtest, empfehlen wir dir die hochwertigen Fruchtsäfte aus Norwegen. Anders als in Mitteleuropa ist der Fruchtanteil oft deutlich höher. Besonders lecker schmecken dabei sämigere Drinks wie die skandinavische Blaubeersuppe. Du kannst natürlich auch ganz besondere Getränke wie den Saft aus Moltebeeren probieren. In diesem Fall musst du aber mit deutlich höheren Kosten rechnen.

Über die*den Autor*in

Markus MüllerMarkus lebt in Berlin und widmet sich seit mehr als 20 Jahren dem Reisen. Per Anhalter, Bus und Bahn hat er mehr als 100 Länder besucht, wobei die Details wichtiger als das Häkchen hinter dem Staat sind: Rein in die Regionen und Menschen persönlich begegnen, ist das Motto. Fantastische Orte hat Markus von Spitzbergen bis nach Feuerland entdeckt. Folge Markus auf Instagram, um weitere Reiseinspirationen zu erhalten.

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